Nowitzki: Jetzt fehlt nur noch ein Sieg!
Jetzt fehlt nur noch ein Sieg zum Titel: Der deutsche Superstar Dirk Nowitzki führt seine Dallas Mavericks mit 29 Punkten zum Sieg gegen die Miami Heat.
Dallas - Basketball-Superstar Dirk Nowitzki steht kurz vor seinem größten Triumph: Angeführt von ihrem wiedergenesenen Kapitän (29 Punkte) haben die Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Liga NBA Spiel fünf mit 112:103 gegen die Miami Heat gewonnen und benötigen damit nur noch einen Sieg, um zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte auf den NBA-Thron zu steigen. (Sehen Sie oben die Bilder zum Spiel in Dallas!)
In einer dramatischen und mitreißenden Begegnung waren es neben dem 32-jährigen Deutschen vor allem Jason Terry (21 Punkte) und J.J. Barea (17 Punkte), die den Sieg über die favorisierten Heat sicherstellten.
„Wir sind ein sehr belastbares Team“, sagte Terry. „Wir haben während der Playoffs schon harte Kämpfe ausgetragen und es wird nicht aufhören. Es wird sogar noch härter. Aber wir sind bereit, wir sind entschlossen. Dies ist unsere Zeit.“
Dallas beginnt stärker
Schon einen Tag vor der Partie in der erneut ausverkauften Arena in Dallas gab es aufseiten der Mavericks Entwarnung. Dirk Nowitzki, in Spiel vier noch mit knapp 39 Grad Fieber stark eingeschränkt, meldete sich fit und einsatzbereit. Und dadurch angespornt, waren die Mavericks in den ersten Minuten das bessere und aktivere Team. Bei den Gästen versuchte LeBron James schnell seinen Rhythmus zu finden, der Superstar der NBA hatte bei der 83:86-Niederlage seiner Heat im vierten Spiel auf ganzer Linie enttäuscht und erzielte lediglich acht Punkte.
Doch auch in diesem Spiel hatte der 26-Jährige aufseiten der Heat Probleme, in die Partie zu finden. Das Spiel hatte zudem vom ersten Moment an einen anderen Charakter als die vier Begegnungen zuvor: Das Tempo war deutlich höher, beide Mannschaften suchten schneller den Abschluss und trafen viele Würfe aus der Distanz. J.J. Barea, der bei Dallas erneut in der Startformation für DeShawn Stevenson stand, und Jason Kidd zeigten Treffsicherheit von außen. Gleiches galt für Mario Chalmers aufseiten der Heat, sodass die Gäste den Rückstand klein halten konnten.
Mavericks stark – Heat ohne Wade bleiben dran
Miamis Topscorer in den Finals, Dwyane Wade, hatte sich bei einem Zusammenprall mit Brian Cardinal im ersten Viertel an der Hüfte verletzt und blieb minutenlang in der Kabine. Doch auch ohne seinen besten Spieler blieb Miami im Spiel. LeBron James fand weiterhin wenig Rhythmus und war weit von seiner bekannten Dominanz in der Offensive entfernt, verdiente sich jedoch gute Noten in der Defensive und als Passgeber. Am Ende erzielte James ein Triple Double (17 Punkte, zehn Assists, zehn Rebounds).
Dallas indes zeigte weiterhin seine beste Leistung der bisherigen Finalserie und verließ sich dabei nicht nur auf Nowitzki. Ob Shawn Marion, Tyson Chandler, Terry oder Barea – jeder Akteur der Mavericks hatte gute Aktionen im Angriff, das Spiel der Gastgeber war sehr variabel. Die Trefferquote aus dem Feld wies zur Halbzeit einen überragenden Wert von 66 Prozent aus. Dennoch betrug die Führung zur Halbzeit lediglich drei Punkte (60:57).
Dallas setzt sich ab
Das gleiche Bild nach der Pause: Die Trefferquote außerhalb der Drei-Punkte-Linie auf beiden Seiten lag deutlich über dem Schnitt, das Tempo blieb hoch. Zwischenzeitlich konnten sich die Gastgeber einen Vorsprung von neun Punkten erarbeiten (80:71), da Wade bis vier Minuten vor Ende des dritten Viertels in der Kabine behandelt wurde.
Miami stemmte sich gegen die Niederlage, verteilte die Last auf mehrere Schultern und ging wenige Minuten vor dem Ende des Spiels sogar mit 99:95 in Führung, nachdem ein Wurf von Nowitzki nicht fiel und Wade auf der Gegenseite einen Dreier versenkte. In dieser Phase zeigte Dallas Schwächen unterm Korb und erlaubte Miami leichte Punkte.
Die Nerven entscheiden
In den letzten Minuten wurde es dramatisch, das Spiel stand auf der Kippe, doch Dallas bewies erneut Nervenstärke. Terry verwandelte einen Drei-Punkte-Wurf zum 100:100, kurze Zeit später war es einmal mehr Nowitzki, der das Ausrufezeichen setzte. Mit einer schnellen Bewegung ging der Würzburger an Gegenspieler Bosh vorbei und schloss per Dunking zum 102:100 ab. Nachdem James einen weiteren Drei-Punkte-Versuch nicht versenken konnte, trafen Kidd und Terry von außen und entschieden das Spiel endgültig.
In der Nacht auf Montag (2:00 Uhr MESZ) können die Mavericks in Miami den Sack zumachen, doch die Heat haben in Playoffs bislang nur ein Heimspiel verloren – gegen Dallas. „Wir haben das ganze Jahr hart für diesen Heimvorteil gearbeitet“, sagte Bosh. „Wir liegen jetzt 2:3 zurück, aber wir haben den Heimvorteil behalten.“
Statisitken zum Spiel:
Punkte Dallas Mavericks: Nowitzki 29, Terry 21, Barea 17, Chandler 13, Kidd 13, Marion 8, Cardinal 4, Stevenson 4, Mahinmi 3
Punkte Miami Heat: Wade 23, Bosh 19, James 17, Chalmers 15, Haslem 10, Miller 9, Howard 6, Anthony 2, Bibby 2
Zuschauer: 20 433