Nowitzki erwägt Rückkehr nach Deutschland – Heiligabend im Flugzeug

DALLAS / FRANKFURT - In diesem Jahr serviert Mutter Nowitzki die Weihnachtsgans in den USA, doch irgendwann könnte „Sohnemann“ Dirk den Festtagschmaus auch wieder in Deutschland aufgetischt bekommen.
Zwar sieht der Basketball-Superstar seinen Platz in den kommenden Jahren weiter in der nordamerikanischen Basketball- Profiliga NBA. Doch: „Wenn es danach immer noch Spaß macht und mein Körper den Spielplan der NBA nicht mehr mitmacht, dann kann ich mir schon vorstellen, in Deutschland zu spielen“, sagte Nowitzki in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Allerdings hat der 30-Jährige bei den Dallas Mavericks noch einen Dreijahresvertrag und hofft auch danach, noch einige Spielzeiten in der besten Liga der Welt mithalten zu können. Schließlich jagt Nowitzki immer noch seinem Traum vom NBA-Titel hinterher, dem er 2006 in der Finalserie bereits ganz nahe war. Doch seit der Niederlage gegen die Miami Heat vor zwei Jahren ist es für die „Mavs“ kontinuierlich bergab gegangen. In der vergangenen Saison schied der Würzburger mit den Texanern bereits in der ersten Playoff-Runde aus. „Mein Ziel, die Meisterschaft, habe ich wieder nicht erreicht. Daher war es ein enttäuschendes NBA-Jahr für mich“, bilanzierte Nowitzki.
In der laufenden Saison durchlebt Dallas erneut eine Berg- und Talfahrt, die jüngste Entwicklung stimmt den Blondschopf aber zuversichtlich. Das Team habe sich inzwischen an den neuen Trainer Rick Carlisle gewöhnt und sich „deutlich steigern können. Ich hoffe, dass Josh Howard bald wieder richtig dabei ist, dann können wir oben mitspielen“, sagte Nowitzki. Auch an den Weihnachtstagen können er und seine Teamkollegen dafür sorgen, dass sie im Rennen um die Playoff-Plätze auf Kurs bleiben. Gleich fünf Spiele stehen für das „German Wunderkind“ in der NBA bis zum Jahreswechsel noch auf dem Programm, Zeit zum Verschnaufen bleibt da kaum.
Immerhin ist die Familie über die Feiertage in die USA gereist, viel zu Gesicht bekommen wird sie ihren Dirk wegen der zahlreichen Spiele aber nicht. Selbst am Heiligabend sitzt Nowitzki mal wieder im Flugzeug. „Wir fliegen nach Portland“, erzählte er, dort sind die Mavericks am 1. Weihnachtstag bei den Trail Blazers zu Gast. Doch da dem Superstar das Basketballspielen nach wie vor Spaß macht, nimmt er die Strapazen ohne zu klagen in Kauf.
Die Freude am Sport war ihm auch beim Höhepunkt des Jahres, den Olympischen Spielen in Peking, anzumerken. Auch wenn es auf dem Parkett für das deutsche Team nicht so erfolgreich lief, bleiben die Spiele in der chinesischen Hauptstadt für den 2,13-Meter-Riesen einmalig. „Olympia hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen. Der Einzug ins Stadion als Fahnenträger war eine große Ehre und ein unvergessliches Erlebnis“, schwärmte der Ausnahmesportler.
Ob sich mit dem erfüllten Traum von Olympia seine Karriere im deutschen Nationalteam dem Ende zuneigt, steht noch nicht fest. Zwar gehe er zur Zeit davon aus, dass er im kommenden September nicht bei der Europameisterschaft in Polen dabei sein werde. „Ich möchte aber abwarten, wie die Saison in der NBA für uns verläuft. Ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen“, sagte er und machte damit den deutschen Basketball-Fans Hoffnung. (dpa)