Novak Djokovic: Erbsen, Avocados und Cashew-Butter

Novak Djokovic startet dominant in die US Open. Wenn es nach ihm geht, ist das vor allem seiner Ernährung zu verdanken. Bloß ein cleverer Marketing-Trick für sein neu erschienenes Buch?
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NEW YORK Sogar seinem Hund hat Novak Djokovic die glutenfreie Ernährung inzwischen schmackhaft gemacht. Pierre, der Pudel, soll seitdem noch gesünder aussehen. Ein Argument, das Caroline Wozniacki nicht überzeugen kann. Die frühere Nummer eins lässt ihren Spitz Bruno in Sachen Leckerbissen gewähren: „Schließlich hat er nur ein Leben, und ich will, dass er das genießt. Auch wenn er pummelig werden sollte.”


Bruno darf sich also durchaus gehen lassen, sein Frauchen und all die anderen Profis im Circuit dürfen das eher nicht. Erst recht nicht, seitdem im Profitennis Dinge wie Ernährung und Regeneration immer mehr an Bedeutung gewinnen. „In der Spitze können sie mittlerweile den kleinen, aber entscheidenden Unterschied ausmachen”, sagt Ikone John McEnroe.


Es ist deshalb kein Zufall, dass Djokovic kurz vor Beginn des letzten Grand-Slam-Turniers 2013 seinen ganz persönlichen Ernährungsratgeber mit dem Titel „Serve to win” vorstellte. Der Serbe, der sein Auftaktmatch mit 6:1, 6:2, 6:2 gegen Ricardas Berankis (Litauen) gewann, hat offenbar eine Möglichkeit entdeckt, seine sowieso schon stattlichen Bezüge nochmals aufzubessern. „Körperliche und mentale Höchstleistungen” verspricht er seinen Lesern.


Seit 2010 hält er sich wegen einer Gluten-Unverträglichkeit, die früher auch Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki zu schaffen machte, an eine strikte Diät. „Das hat mein Leben entscheidend beeinflusst. Das richtige Essen für meinen Körper zu finden, hat mich fokussierter gemacht”, sagt der 26-Jährige. Seine sechs Grand-Slam-Titel holte er allesamt nach der Umstellung.


Djokovic trinkt zum Beispiel auch bei größter Hitze nur lauwarme Flüssigkeit. „Kaltes Wasser verlangsamt die Verdauung und sorgt dafür, dass das Blut dort wegbleibt, wo ich es haben will: in meinen Muskeln”, erklärte der Weltranglistenerste. Seine Regeln sind streng. Djokovic verzichtet auf Milch, Kaffee, Zucker – und schwört auf Protein-Shakes aus Erbsen, Manuka-Honig aus Neuseeland, Cashewnuss-Butter sowie Unmengen von Avocados.


Schokolade war anderthalb Jahre komplett tabu, ehe sich Djokovic für das gewonnene Finale der Australian Open 2012 mit einer Tafel belohnte – nach einem knapp sechsstündigen Match. Abgerundet wird das Wellness-Rundum-Paket mit täglich acht Stunden Schlaf, Yoga und Tai-Chi.


Ganz so konsequent in Sachen Ernährung sind Djokovics ärgste Rivalen nicht. „Ich hatte immer die Theorie, dass die wichtigsten Dinge sind: Sei glücklich, sei mental frisch und habe Freude an dem, was du tust”, sagt beispielsweise Rafael Nadal (Spanien).


Tommy Haas fährt hingegen den Eiweiß-Plan, der auch in Hollywood Einzug gehalten hat: Unter anderem nimmt der 35-Jährige am Tag mehrere kleine und proteinhaltige Mahlzeiten ein. „Der Körper ist wie ein Motor. Ich probiere sehr viel aus. Obwohl es mir schwerfällt, auf Pizza und Brot zu verzichten”, sagt Haas.

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