Norweger gewinnt Kitz-Slalom - Dopfer erstmals auf Podium

Starker Auftritt von Fritz Dopfer auf dem Ganslernhang von Kitzbühel. Der Deutsche musste sich im Slalom nur Henrik Kristoffersen und Marcel Hirscher geschlagen geben und eroberte seinen ersten Podium-Platz an legendärer Stelle.
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Henrik Kristoffersen auf seiner Fahrt zum Sieg im Weltcup-Slalom von Kitzbühel.
dpa Henrik Kristoffersen auf seiner Fahrt zum Sieg im Weltcup-Slalom von Kitzbühel.

Kitzbühel -  Fritz Dopfer hat beim Slalom in Kitzbühel seinen ersten Sieg im alpinen Ski-Weltcup verpasst. Der nach dem ersten Lauf führende Oberbayer wurde am Sonntag im Finale noch vom überragenden Henrik Kristoffersen aus Norwegen und dem Österreicher Marcel Hirscher abgefangen und landete auf dem dritten Platz.

Während Dopfer erstmals in Kitzbühel auf dem Podest stand, feierte Kristoffersen den fünften Slalom-Sieg im sechsten Rennen des Winters. Der gesundhetlich angeschlagene zweimalige Kitzbühel-Sieger Felix Neureuther wurde Siebter, Stefan Luitz belegte den 18. Rang. Dominik Stehle landete auf dem 22. Platz, Linus Strasser schied im zweiten Durchgang aus.

Im ersten Durchgang hatte Kitzbühel ein weiteres Opfer gefordert. Einen Tag nach der Horror-Sturzserie in der Abfahrt am Samstag hat auch die Slalom-Strecke am Ganslernhang viele Profis abgeworfen.

Der erste Starter im ersten Lauf, Olympiasieger Giuliano Razzoli, verkantete an einer kniffligen Stelle, an der auch viele nachfolgende Fahrer Schwierigkeiten hatteh, nach gerade einmal fünf Toren und blieb verletzt am Streckenrand liegen. Das Rennen wurde für mehrere Minuten unterbrochen, der Italiener mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert.

Am Samstag hatten sich in der Abfahrt unter anderem der Führende im Gesamtweltcup, Aksel Lund Svindal, sowie Super-G-Weltmeister Hannes Reichelt am Knie verletzt. Für Svindal ist die Saison damit beendet.

 

Ist die Streif zu gefährlich? Organisatoren in der Kritik

 

Der Skiweltverband FIS und die Veranstalter stehen in der Kritik. "Es ist momentan der Punkt, wo man sich Gedanken machen muss, was ist möglich und was ist schaffbar, und was ist fahrbar und was ist zu gefährlich. Ich bin mir bewusst, dass das ein schmaler Grat ist zwischen Show und zu gefährlich", sagte Österreichs Vorzeige-Fahrer Marcel Hirscher. Er wisse, dass diese Entscheidung zu treffen "sicherlich der schwierigste Job" ist. Der österreichische Verbandschef Peter Schröcksnadel schimpfte über den seiner Meinung nach zu spät erfolgten Abbruch.

Dabei wissen Schröcksnadel und Hirscher genau: Die Kitzbühel-Show lebt von Stürzen und der Gefahr - obwohl oder gerade weil es wie am Samstag die Besten erwischen kann. Im 2015 veröffentlichten Kino-Film "One Hell of a Ride" sind die Szenen mit Unfällen elementar.

Die Fahrer kennen das grundsätzliche Risiko. "Ein oder zwei Stürze gibt es immer in Kitzbühel. Dass es jetzt so viele aus der Topgruppe sind, das ist nicht normal. Aber das ist halt Kitzbühel", sagte Svindals Teamkollege, Vorjahressieger Kjetil Jansrud, lapidar. Der deutsche Fahrer Andreas Sander, der 17. wurde, klang da schon anders. "Ich bin brutal schockiert", sagte der Ennepetaler.

FIS-Renndirektor Markus Waldner war nicht der Meinung, ein Sicherheitsrisiko eingegangen zu sein. Das sahen die Trainer ähnlich. Verbindungs-Coach Sasha Rearick aus den USA kritisierte sogar, dass überhaupt abgebrochen wurde und störte sich an der Begründung. Denn Waldner sorgte sich um die jüngeren Fahrer jenseits der Topgruppe. Ob sie ihren Jungs die Fahrt zutrauten oder nicht, sei aber Sache der Coaches, beschwerte sich Rearick. Die Jury habe nur zu entscheiden, "ob es machbar ist".

Hannes Trinkl, Ex-Abfahrts-Weltmeister und Rennleiter für die Speedrennen, widersprach. "Ich konnte die Verantwortung für die jungen Fahrer nicht mehr übernehmen", sagte der Österreicher. Svindals Trainer Mitter betonte: "Es war auch meine Verantwortung, dass gefahren wurde, weil ich an der Stelle stand."

 

 

 

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