Noch ein bisschen fahren

Obwohl ihm Sebastian Vettel wohl noch in dieser Saison einige seiner Rekorde abnehmen wird, denkt Michael Schumacher nicht ans Aufhören. Mercedes-Teamchef Brawn: „Es gibt kein Zeitlimit”
von  fil

Obwohl ihm Vettel wohl noch in dieser Saison einige seiner Rekorde abnehmen wird, denkt Schumacher nicht ans Aufhören. Mercedes-Teamchef Brawn: „Es gibt kein Zeitlimit”

Silverstone - Am Freitag setzte Michael Schumacher mal wieder ein Ausrufezeichen. In den verregneten Trainings für das traditionsreiche Rennen in Silverstone am Sonntag (14 Uhr, RTL und Sky live) pilotierte er seinen Silberpfeil auf Rang zwei. Nur Mark Webber war schneller als Schumi, dessen Teamkollege, Weltmeister Sebastian Vettel, landete sogar nur auf Rang 13.

Ein Achtungserfolg für Schumi. Viel mehr aber nicht – und eigentlich kaum der Rede wert. Wenn es nicht so selten vorkommen würde, dass der 42-Jährige vor Vettel landet. Der Silberpfeil ist noch immer nicht schnell genug, um aus eigener Kraft Podiumsplätze herauszufahren und Schumacher scheint sich auch nach eineinhalb Saisons, die seit seinem Comeback vergangen sind, noch nicht ganz in der neuen Formel 1 eingefunden zu haben. „Nur im Regen haben wir eine Chance auf das Podium”, sagte Schumacher deswegen schon vor dem Training.

"Ich denke gar nicht daran, vorzeitig zurückzutreten"

Überhaupt zeigt sich Schumacher derzeit erstaunlich altersmilde. Er ist nicht glücklich über die Platzierungen im Mittelfeld, das nicht. Aber er meckert nicht herum, das Fahren scheint ihm immer noch viel Spaß zu machen. Am Donnerstag dementierte er Spekulationen über ein vorzeitiges Ende seiner Formel-1-Rückkehr aufs Deutlichste. „Dieses Projekt war von Anfang an auf drei Jahre angelegt. Ich denke gar nicht daran, vorzeitig zurückzutreten”, sagte er. Unterstützung erhält Schumacher von Mercedes-Teamchef Ross Brawn: „Für uns gibt es kein Zeitlimit, wie lange Michael weiterfährt. Wenn wir ihm das richtige Auto hinstellen und er weiter das Fahren genießt und erfolgreich ist, gibt es keinen Grund, aufzuhören”, sagte der Brite, „lassen Sie uns sehen, was passiert.”

Ob sich die Situation in dieser Saison deutlich verbessern wird, ist freilich fraglich. Wahrscheinlicher ist dagegen, dass Schumacher schon in dieser Saison einige Rekordmarken an Vettel verliert.
So hält Schumacher etwa die Bestmarke der meisten Siege in einer Saison. 13 davon schaffte er 2004, Vettel hat heuer bisher sechs der ersten acht Rennen gewonnen. „Ich würde es ihm gönnen. Er hat alle Voraussetzungen dafür. Bei dem Paket und seiner Leistung würde es mich nicht überraschen”, sagte Schumacher, der generell nicht so viel Wert auf seine Rekorde legt. „Sie waren und sind nicht sehr wichtig”, sagte er. Viel wichtiger sei „das Hier und Heute”. Und der Traum, endlich wieder Rennen zu gewinnen. 

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