Nico Rosbergs Titelplan

Der Mercedes-Pilot will in Monaco die Dominanz von Teamkollege Lewis Hamilton brechen. „Ich weiß, wo ich ihn packen kann“, sagt er über das Duell. Seinen Vertrag verlängert er um zwei Jahre
von  fil
Bislang noch hinter Hamilton: Nico Rosberg.
Bislang noch hinter Hamilton: Nico Rosberg. © dpa

Monte Carlo - Es bleibt nur Rosberg. Wenn einer Lewis Hamilton in dieser Saison noch daran hindern kann, seinen zweiten WM-Titel nach 2008 zu feiern, dann ist es Rosberg, der in Wiesbaden geborene Monegasse.

Vor Rosbergs Heim-Rennen am Sonntag (14 Uhr, RTL und Sky live) ist weit und breit kein Konkurrent für WM-Leader Hamilton, dem Sieger der letzten vier Rennen, in Sicht. Sebastian Vettel nicht. Daniel Ricciardo nicht. Und schon gar nicht die Ferrari-Stars Fernando Alonso und Kimi Räikkönen. Nur Rosberg befindet sich noch in Schlagdistanz zu seinem Teamkollegen, nach seinem Sieg beim Auftaktrennen in Melbourne wurde er vier Mal Zweiter – hinter Hamilton. „Ich muss seinen Lauf brechen“, sagte Rosberg der „FAZ“, „irgendwann schwenkt das Pendel wieder in die andere Richtung. Dafür muss ich nun sorgen."

Am besten schon in Monaco, wo er letztes Jahr gewann und von den Monegassen als das gefeiert wurde, was er ist: Einer der ihren. Rosberg hat sein ganzes Leben in Monaco und Umgebung verbracht, seine frühere Grundschule befindet sich gleich hinter dem Fahrerlager, das jedes Jahr in nur wenigen Tagen für dieses spektakulärste und glamouröseste Rennen des Jahres aufgebaut wird. Albert, den Fürsten, kennt er schon seit seiner Kindheit. Rosberg ist Monegasse, er fühlt wie ein Südeuropäer. Aber er denkt eben auch deutsch. Und er ist die deutsche Identitätsfigur von Mercedes GP, seinem Rennstall.

So verwundert es kaum, dass der Rennstall Rosbergs Vertrag pünktlich zum Rennen an der Cote d’Azur um zwei weitere Jahre verlängert hat. Das berichtete am Freitag zumindest die BBC. Das Team bestätigte dies indes nicht. „Wir haben langfristige Verbindungen zu unseren beiden Fahrern“, sagte ein Mercedes-Sprecher nur.
Rosberg ist seit 2010 bei den Silberpfeilen, nach vier Jahren Aufbauarbeit hat er heuer erstmals eine realistische Titelchance – wenn sein Teamkollege nicht gerade ein ausgewiesener Spitzenfahrer wie Hamilton wäre, der Titel wäre Rosberg wohl sogar sicher. Zu dominant ist Mercedes einfach derzeit. „Ich habe gerade so viel Freude an meinem Job wie noch nie“, sagte Rosberg der „FAZ“ weiter.

Sorgen machen muss er sich wohl nur um seine Freundschaft zu Hamilton. Die beiden kennen sich seit Jahren, wohnen in Monaco im gleichen Appartment-Haus. Der Titelkampf hat das Verhältnis etwas abkühlen lassen. Aber: „<WC1>Zwischen Lewis und mir gibt es aber noch keinen mentalen Krieg, wir machen das eher auf der Strecke aus“, versicherte Rosberg. Hamilton könne sich außerdem jederzeit aus seinem Kühlschrank bedienen, versicherte Rosberg. Doch gleichzeitig sagt er auch: „Er ist zum Beispiel auch immer mal wieder eingeschnappt, wenn ihm etwas nicht passt. Ich weiß, wo ich ihn packen kann.“

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