Neureuthers Traum: Ein Slalom im Olympiastadion!

Am 2. Januar startet Felix Neureuther bei einem Show-Slalom in Moskau. Ein gigantisches Spektakel auf einer Kunstrampe mitten in Russlands Hauptstadt. Deutschlands bester Skifahrer hofft jetzt auf eine ähnliche Veranstaltung in München, um damit für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2018 zu werben.
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Das ehrwürdige Olympiastadion, bald Schauplatz eines alpinen Slaloms? So will es Felix Neureuther.
firo/Augenklick Das ehrwürdige Olympiastadion, bald Schauplatz eines alpinen Slaloms? So will es Felix Neureuther.

Am 2. Januar startet Felix Neureuther bei einem Show-Slalom in Moskau. Ein gigantisches Spektakel auf einer Kunstrampe mitten in Russlands Hauptstadt. Deutschlands bester Skifahrer hofft jetzt auf eine ähnliche Veranstaltung in München, um damit für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2018 zu werben.

AZ: Felix Neureuther, Ihre Mama war letzte Woche auf vielen Bildern zu sehen, bei einer Audienz bei Papst Benedikt XVI. Hat sie denn etwas erzählt von ihrem Treffen?

FELIX NEUREUTHER: Ja, sie meinte, dass sie extrem beeindruckt gewesen sei, von der Aura dieses Mannes, von der Kraft der Kirche und der Religion.

Sie selbst waren aber noch nicht beim Papst?

Nein, ich bin auch nicht extrem gläubig, aber natürlich wäre es eine große Ehre, ihn einmal zu treffen. Vielleicht lädt er mich ja ein, wenn ich meinen ersten Weltcup-Slalom gewonnen habe. Tschuldigung, das war jetzt nur Spaß.

Kein Spaß ist, dass Sie jetzt schon sehr lange auf diesen ersten Sieg warten. Vielleicht klappt’s am Sonntag in Val d’Isere, dem letzten Slalom vor Moskau.

Moskau, richtig. Am 2. Januar.

Eine gigantische Show auf einer 150 Meter langen Rampe mit den weltbesten Fahrern mitten in der russischen Hauptstadt. Sind Sie dabei?

Ja. Eigentlich wollte ich nicht.

Und jetzt doch? Wegen des Geldes? 6000 Euro Antrittsgage, 20 000 Siegprämie?

Gar nicht. Gewisse Personen haben mir nahe gelegt, dass ich hinfahren soll.

Vom Weltverband FIS?

Ja. Sie meinten, es sei sehr wichtig, dass auch ein Deutscher mitfahren würde. Deswegen wird mein Silvester kurz, Neujahr in der Früh geht gleich der Flieger nach Russland. Es ist als Werbung für den alpinen Skisport gedacht und für die Winterspiele 2014 in Sotchi. Und deswegen denke ich, dass München auch so etwas auf die Beine stellen müsste – wenn man die Winterspiele 2018 haben will.

In Fröttmaning gibt es ja mittlerweile einen Skihügel.

Schon, aber ich weiß nicht, ob der Schuttberg geeignet wäre. Du musst ein richtiges Event draus machen. Du brauchst ein Rahmenprogramm mit Super-Musikbands, das muss perfekt aufgezogen sein.

Was wäre dann für Sie ein geeigneter Ort?

Das Olympiastadion! Wenn es machbar ist, warum nicht eine Rampe vom Dach ins Stadion bauen. Oder über die unüberdachte Gegengerade und darüber hinaus, dann können die Leute auf der Haupttribüne zuschauen oder im Innenraum stehen. Links und rechts spielen Bands. Ein Slalom im Oly – wie bei den Big Air-Events der Snowboarder.

Und Sie teilen die Ansicht Ihres Vaters Christian: Wenn die Menschen nicht mehr in die Berge fahren, um sich die Skifahrer anzuschauen, müssen die Skifahrer eben zu den Menschen in die Stadt.

So sehe ich das auch. Natürlich wird das mit enormen Kosten verbunden sein. Und natürlich wird es dann wieder welche geben, die was dagegen haben. Leute, die sagen, da fliegen bei so einer Veranstaltung zu viele Mücken ins Flutlicht und dann sind so viele Mücken tot und die Scheinwerfer schmutzig. Mag schon sein, dass es Widerstände geben wird, aber man muss sich trauen. Wenn wir die Winterspiele 2018 wirklich haben wollen, dann müssen wir das auch nach außen zeigen.

Russland braucht das ja nicht mehr zeigen. Die haben die Spiele schon.

Deswegen muss München auch noch draufpacken. Moskau legt jetzt nur vor. München muss da nachlegen, und zwar richtig hammermäßig.

Interview: Florian Kinast

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