Neureuther und Co: Skiläufer geben ein Bild des Jammers ab

Felix Neureuther hielt sich nicht einmal 20 Sekunden auf der Piste, seine Teamkollegen waren wieder zu langsam: Sieben Wochen vor Olympia hat noch keiner der DSV-Skiläufer die Norm für Vancouver erfüllt.
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Kommt nicht richtig in Fahrt: Felix Neureuther
dpa Kommt nicht richtig in Fahrt: Felix Neureuther

GRÖDEN - Felix Neureuther hielt sich nicht einmal 20 Sekunden auf der Piste, seine Teamkollegen waren wieder zu langsam: Sieben Wochen vor Olympia hat noch keiner der DSV-Skiläufer die Norm für Vancouver erfüllt.

Das beste Resultat gelang am Wochenende Stephan Keppler bei der Abfahrt in Gröden: Er belegte Rang 38. Der völlig indisponierte Neureuther wurde beim Riesenslalom in Alta Badia im ersten Lauf von der spektakulären Piste „Gran Risa“ abgeworfen.

Männer-Cheftrainer Karlheinz Waibel hatte seinen langsamen Abfahrern mit Abstrichen bereits am Freitag Einstellung und Können abgesprochen. „Ich muss sie nochmal fragen, ob sie Rennfahrer sein wollen“, sagte er. Alpindirektor Wolfgang Maier gestand am Sonntag: „Ich weiß auch nicht mehr, was ich noch sagen soll.“ Seitens des DSV sei nun „das Ende der Fahnenstange erreicht“, der Verband habe alles in seiner Macht stehende getan: „Jetzt müssen die Läufer das Beste aus der Situation machen. Ich kann nicht für sie fahren.“

Beim Riesenslalom-Sieg von Massimiliano Blardone (Italien), der vor seinem Landsmann Davide Simoncelli (0,43 Sekunden zurück) und Cyprien Richard aus Frankreich (1,63) seinen fünften Erfolg im Weltcup feierte, machte auch Neureuther keine gute Figur. „Ich habe keinen Grip gefunden. Beim Einfahren war es noch gut“, sagte der Partenkirchner nach seinem raschen Ausscheiden. Neureuther, der offenbar auch zum falschen Ski griff, hofft nun auf den Slalom in Alta Badia am Montag: „Da muss ich mir was überlegen.“

Team Canada überholt den DSV

Im Weltcup wurden die deutschen Männer (bisher 30 Siege) am Wochenende von den Kanadiern überholt: Manuel Osborne-Paradis holte bei der Abfahrt auf der traditionsreichen „Saslong“ den 31. Sieg im Weltcup für das Team Canada. „Unglaublich. Ich dachte nicht, dass meine Zeit überhaupt für das Podium reicht“, sagte der 25-Jährige, der mit Startnummer 9 ins Rennen gegangen war. Seine Zeit reichte – zum Sieg vor Mario Scheiber (Österreich) sowie den zeitgleichen Ambrosi Hoffmann (Schweiz) und Johan Clarey (Frankreich).

Der bislang letzte deutsche Abfahrtssieg war vor fünf Jahren ebenfalls in Gröden sensationell dem mittlerweile zurückgetretenen Max Rauffer gelungen – ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Bester Deutscher war diesmal Keppler auf Rang 38. „Ich weiß nicht, was los ist“, klagte der 26-Jährige, der vor drei Jahren immerhin schon mal Achter in Gröden war. Hannes Wagner (Hindelang) belegte Rang 43 und beteuerte: „Ich habe versucht, brutal anzugreifen.“ Andreas Strodl (Partenkirchen) wurde 48.und versicherte: „Ich habe alles gegeben.“

Die Kanadier bewegen sich vor „ihren“ Olympischen Spielen dagegen weiter zwischen Freude und Frust. Osborne-Paradis hatte schon drei Wochen zuvor im kanadischen Lake Louise gewonnen, sein Erfolg wurde damals überschattet vom Sturz seines Mannschaftskollegen John Kucera: Der Abfahrtsweltmeister erlitt einen Unterschenkelbruch und musste Olympia absagen. Gleiches gilt nun für Jean-Philippe Roy, Kelly Vanderbeek, Larisa Yurkiw und Francois Bourque, die sich in der vergangenen Woche allesamt Kreuzbandrisse zuzogen.

Die deutschen Männer hatte es ebenfalls in der vergangenen Woche erwischt: Tobias Stechert (Oberstdorf) zog sich – ohne Sturz - bei der Landung nach einem Sprung im Training auf der „Saslong“ einen Kreuzbandriss zu. „Dieser Ausfall“, sagte Cheftrainer Waibel, „tut uns weh.“ Die DSV-Männer: Ein Bild des Jammers.

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