Neureuther über Luitz: "Das freut mich so für den Kerle"

Sensationell wird der 20-jährige Stefan Luitz beim Riesenslalom von Val d'Isère Zweiter. Felix Neureuther wird tags zuvor nur knapp im Slalom geschlagen
dpa/sid |
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VAL D'ISÈRE Wer erinnert sich noch an Tobias Barnerssoi? Der ehemalige Weltklasse-Skifahrer, nun Reporter für das Bayerisches Fernsehen, war der letzte Deutsche seiner Zunft, der im Riesenslalom so weit vorne landete. 1993 war das, ebenfalls in Val d'Isère.

Seit Sonntag heißt der neue DSV-Star Stefan Luitz. Mit Rang zwei sorgte der 20 Jahre alte Allgäuer beim Weltcup-Riesenslalom in Val d'Isère für eine handfeste Sensation, am Ende verneigte sich sogar Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher aus Österreich vor dem stillen jungen Mann, der ihm beinahe den Sieg weggeschnappt hätte – mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang.

Im Zielraum war er fix und fertig. Luitz wusste überhaupt nicht, wie ihm geschah. Er stand in dieser „Leader Box”, schaute ungläubig, schüttelte den Kopf, lächelte verlegen. Erst am Ende zogen sie ihn weg – er musste zur Siegerehrung. „Unbeschreiblich! Es ist ein unglaubliches Gefühl, da unten zu stehen, und einer nach dem anderen ist langsamer”, sagte Luitz. Teamkollege Felix Neureuther (28) haute ihm immer wieder mit den Handschuhen auf den Kopf, umarmte ihn. „Das freut mich so für den Kerle. Den muss man jetzt feiern”, sagte Neureuther. Der Kerle, Luitz, hat damit auf die Qualifikation für die WM 2013 in Schladming geschafft. Nach dem ersten Lauf hatte er nur Rang 25 belegt, dann schoss er mit Bestzeit im Finale förmlich nach vorne und erreichte das beste deutsche Herren-Resultat im Riesenslalom seit 19 Jahren.

„Das ist der Hammer. Ich Freude mich extrem”, jubelte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. „Dass der Luitz ein guter Skifahrer ist, haben wir schon immer gewusst. Das ist ein deutliches Ausrufezeichen.” Es war Neureuther, der mit seinem zweiten Platz im Flutlicht-Slalom am glorreiche Samstag das Wochenende des DSV eröffnet hatte – unter schwierigen Bedingungen im dichten Schneetreiben. Gegen den Husarenritt des Franzosen Alexis Pinturault hatte Neureuther dann keine Chance. „Dieser Erfolg war schon wichtig für mich, jetzt hat man den ersten Stress ein bisserl weg”, sagte Neureuther nach dem 15. Podestplatz seiner Karriere. Maier: „Zwei zweite Plätze an einem Wochenende, das gab es seit 25 Jahren nicht mehr. Das tut sehr gut. Das muss gebührend bewertet werden.”

Müde von der kurzen Nacht musste Neureuther am Sonntag mit Startnummer 36 auf eine zu diesem Zeitpunkt schon ramponierte Piste. Kühl und unbeeindruckt fuhr der 28-Jährige bei minus zwölf Grad auf einen starken fünften Rang. Da applaudierte Teamkollege Luitz im Zielbereich – drei Stunden später war es umgekehrt.
Und noch eine Rekordmarke: Eine Verbesserung um 23 Plätze – einen solch großen Satz haben vor Luitz nur vier andere Fahrer in dieser Disziplin geschafft. Beinahe hätte er den ganz großen Coup gelandet. Denn wer erinnert sich schon an den letzten DSV-Sieg im Riesenslalom? Im März 1973 war Max Rieger am Mt. St. Anne bei Quebec erfolgreich. Lang, lang ist’s her.

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