Neureuther in München: „Der absolute Wahnsinn!“

Felix Neureuther scheitert erst im Halbfinale am Olympiaberg, ärgert sich über Rang vier und freut sich dennoch – über die perfekte Werbungfür die Ski-WM in Garmisch und Olympia 2018
von  Abendzeitung
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Felix Neureuther scheitert erst im Halbfinale am Olympiaberg, ärgert sich über Rang vier und freut sich dennoch – über die perfekte Werbungfür die Ski-WM in Garmisch und Olympia 2018

MÜNCHEN Papa Christian hopste im Halbfinallauf im Zielraum herum wie ein Derwisch, fuhr den Parallelslalom seines Juniors praktisch ohne Ski mit – gereicht hat es gestern im Olympiapark dennoch nicht: Felix Neureuther verlor das Halbfinale gegen den späteren Sieger Ivica Kostelic und im Anschluss auch noch das kleine Finale gegen US-Superstar Bode Miller und wurde Vierter. Danach sprach Felix Neureuther über:

Die Stimmung im Olympiapark: „Es war wirklich ein extrem schöner Tag für mich, eine Riesen-Show hier im Olympiapark. Es ist gewaltig und macht so einen Spaß, vor dem heimischen Publikum zu fahren."

Seine Gefühle:„Ich hatte mir ein anderes Ergebnis gewünscht, aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Ich war schon ein bissl nervös, weil die Menschen am Start schon so greifbar sind. Normalerweise sind wir viel weiter weg von der Menge."

Seine Rolle, im Trikot des verletzten Stürmers Uli Maurer, den Puck beim ersten Bully der Partie EHC München gegen die Hamburg Freezers (2:4) einzuwerfen: „Das hier ist eine grandiose Stimmung, einfach top. Mit Uli Maurer und Martin Buchwieser (stammen beide wie er aus Garmisch-Partenkirchen, d. Red.) hab' ich Silvester gefeiert."

Sein Abschneiden:„Gegen Ivica Kostelic kann man schon mal verlieren. Der war der Beste heute, ganz klar. Der fährt bei schlechter Sicht besonders gut. Wenn's besonders trüb ist, steckt ihm sein Vater noch mal einen Lauf und dann muss er noch mal runter. Diesmal war er ein paar Hundertstelsekunden schneller. Hauptsache, ich bin dafür im Februar (bei der WM, d.Red.) schneller."

Die Anstrengung, acht Läufe in kürzester Zeit zu absolvieren:„Die letzten paar Läufe habe ich schon ziemlich in den Beinen gemerkt. Es ist aber auch eher vom Kopf her so, dass einem die Beine schwer werden."

Den sportlichen Charakter des Rennens: „Es ist zwar ein Slalom, aber gesteckt sind zwei Stangen wie beim Riesenslalom. Zunächst bin ich eher eine Riesenslalom-Technik gefahren, später dann Kippstangen-Technik. Das ging dann schon wesentlich besser. Aber die Riesenslalom-Technik sieht natürlich viel ästhetischer aus."

Den Werbewert der Veranstaltung: „Das war ein ganz gewaltiger Wettbewerb. Ich denke, dass der Tag heute eine unglaubliche Werbung war: für den Skisport, für München, für Deutschland, für die WM im Februar in Garmisch und natürlich auch für die Olympia-Bewerbung 2018. Es war eine perfekte Veranstaltung, nach der heute alle zufrieden nach Hause gehen können. Und ein Zeichen, wo es hingehen sollte: in die Städte."

Den Vergleich zu seinem Sieg beim Parallelslalom im vergangenen Winter in Moskau: „Da war die Stimmung schon der Wahnsinn. Aber das hier war schon noch eine Nummer größer. Wenn so viele Leute für einen schreien und deinen Namen rufen, das ist einfach der absolute Wahnsinn."

Thomas Becker

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