Neuners Triumph über den Ruhpolding-Fluch

RUHPOLDING - Magdalena Neuner triumphiert beim Heim-Weltcup. Drei Mal trat sie in Ruhpolding in den letzten Tagen an, drei Mal gewann sie. "Ich denke, der Fluch ist jetzt besiegt", sagte sie.
Es schien ein Fluch zu liegen über der Chiemgau-Arena. Seit 2006 war Magdalena Neuner in Ruhpolding gestartet, gewonnen hatte sie bei ihrem Heim-Rennen nie. Bis zu diesem Jahr. Dreimal trat sie, dreimal triumphierte sie.
Gefeiert wurde schon immer beim Biathlon-Weltcup im Chiemgau. Nun wurden es auch einmal für Neuner richtige Festspieltage.
„Ich denke, der Fluch ist jetzt besiegt“, sagte Neuner „die Rechnungen sind jetzt beglichen.“ Dabei erinnerte sie sich vor allem an ihr Weltcup-Debüt vor drei Jahren, als sie kurz vor dem Ziel stürzte und auf Platz 41 kam. „Damals habe ich ziemlich geweint“, sagte sie gestern strahlend. Denn nach ihrem Sieg mit der Staffel am Mittwoch und im Sprint am Freitag gewann die 21-Jährige gestern auch das Verfolgungsrennen. Und das mit vier Fehlschüssen.
Bei jedem der vier SchießeOn musste Neuner je einmal in die Strafrunde, nach dem letzten Schießen hatte sie noch 15 Sekunden Rückstand auf die führende Jekaterina Jurjewa, die nur einmal daneben geschossen hatte. Doch mit einer gewaltigen Aufholjagd raste die Wallgauerin an der Russin vorbei, gewann am Ende mit 8,9 Sekunden Vorsprung. Dritte wurde Kati Wilhelm. Auch Bundestrainer Uwe Müssiggang war beeindruckt: „Die Geschwindigkeit, mit der die Lena vorbeigezogen ist, war schon Wahnsinn.“
Bei den Männern holte Ole Einer Björndalen seine Weltcupsiege 83 und 84, Michael Rösch wurde im Sprint Siebter, in der Verfolgung Sechster.