Neuner zur Privataudienz beim König: 31. Weltcupsieg
Gegen Magdalena Neuner kommt derzeit niemand an. Mit einer erneut überragenden Leistung gewann sie die Verfolgung von Oslo und holte ihren 31. Weltcuperfolg.
Oslo - Damit ist sie in der ewigen Bestenliste Zweite hinter ihrer Namensvetterin Magdalena Forsberg.
Die Schlussrunde des Verfolgungsrennens von Oslo nutzte Magdalena Neuner zum entspannten Schaulaufen. Als die Biathlon-Rekordweltmeisterin ihre letzten fünf Schuss präzise ins Schwarze gesetzt hatte, war klar: Der zweite Sieg im Mekka des nordischen Skisports ist ihr genauso wenig zu nehmen wie die Privataudienz beim norwegischen König Harald V. "Das war heute schon ein bisschen spielerisch", resümierte die 24-Jährige nach ihrem 31. Weltcuperfolg und dürfte mit dieser Aussage ihre chancenlose Konkurrenz einmal mehr ins Grübeln gebracht haben.
Zwei Tage nach ihrem Sprinterfolg verwies Neuner am Sonntag mit lediglich zwei Strafrunden die Russin Olga Saizewa mit einem Vorsprung von 36,5 Sekunden auf Platz zwei. Dritte wurde die Weißrussin Darja Domratschewa, die 51,4 Sekunden hinter der Siegerin ins Ziel kam.
Mit ihrem siebten Saisonerfolg baute Neuner ihre Führung im Gesamtweltcup aus. Zudem ist sie in der ewigen Bestenliste hinter Rekordsiegerin Magdalena Forsberg (42) nun alleinige Zweite und ließ Uschi Disl (30) hinter sich. Den Rekord kann Magdalena Neuner nicht mehr brechen. Mit Siegen bei allen noch ausstehenden zehn Einzelrennen würde sie im besten Fall auf 41 Weltcuperfolge kommen.
Das gute Abschneiden des deutschen Teams komplettierten Tina Bachmann (3 Strafrunden/+ 2:06,4 Minuten) als Zehnte und Andrea Henkel (1/2:07,7) als Elfte. Die fehlerfrei schießenden Franziska Hildebrand landete auf Position zwölf. Miriam Gössner musste vier Strafrunden drehen und kam als 19. (+ 3:33,7) ins Ziel. Sabrina Buchholz (3/+ 6:65,0) wurde 51.
Im Beisein ihrer Familie und ihres Freundes Josef spielte Magdalena Neuner mit der Konkurrenz und ist gut vier Wochen vor dem Start der Heim-WM in bestechender Form. "Körperlich geht es mir wieder gut, das hat man glaube ich gesehen. Und ich war sehr fokussiert, um das hier durchzuziehen", sagte die zweimalige Olympiasiegerin. Auf der Ziellinie winkte sie mit einem strahlenden Lächeln ins Publikum, sog die Atmosphäre des bei Skisportlern so beliebten Ortes in sich auf.
Bei minus 15 Grad war Neuner mit einem Vorsprung von 38 Sekunden auf ihre erste Verfolgerin Domratschewa ins Rennen gegangen. Mit rosa farbenem Tape schützte die Doppel-Olympiasiegerin ihre Nase vor der schneidenden Kälte wie auch fast alle anderen Biathletinnen und trotzte damit der Gefahr von Erfrierungen im Gesicht.
Die beiden Liegendschießen, bei dem Neuner in dieser Saison eine starke Trefferquote von 93 Prozent hat, ließ sie zwar eine von zehn Scheiben stehen. Doch mit ihrer starken Laufform konnte die Bayerin die Konkurrenz auf Abstand halten. Beim letzten und entscheidenden Anschlag sorgte Neuner mit einer fehlerlosen Vorstellung dann für die Entscheidung. "Null beim letzten Schießen, das war richtig schön", erzählte Neuner.