Neuner und Höfl-Riesch: Alles anders

Sie sind Deutschlands beste Wintersportlerinnen – und doch grundverschieden: Während sich Biathletin Neuner zum Saisonende zurückzieht, rührt Ski-Star Höfl-Riesch die Werbetrommel.
Thomas Becker |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Und noch ein Preis: Magdalena Neuner mit dem goldenen "WinterStar". Derweil wirbt Maria Höfl-Riesch für die Milka-Welt in der Schrannenhalle: "Bei manchen Sachen kann ich mich nicht zusammenreißen."
Daniel von Loeper/Getty Imgaes 11 Und noch ein Preis: Magdalena Neuner mit dem goldenen "WinterStar". Derweil wirbt Maria Höfl-Riesch für die Milka-Welt in der Schrannenhalle: "Bei manchen Sachen kann ich mich nicht zusammenreißen."
Ursprünglich stammt die Milka-Schokolade aber aus der Schweiz.
Daniel von Loeper 11 Ursprünglich stammt die Milka-Schokolade aber aus der Schweiz.
Da freut sich Maria Höfl-Riesch.
Daniel von Loeper 11 Da freut sich Maria Höfl-Riesch.
Milka gehört zum Lebensmittel-Riesen Kraft-Food und feiert heuer das 111-jährige Bestehen.
Daniel von Loeper 11 Milka gehört zum Lebensmittel-Riesen Kraft-Food und feiert heuer das 111-jährige Bestehen.
Die lila Kuh ist das Markenzeichen der Milka-Schokolade und darf an einem solchen Tag natürlich nicht fehlen.
Daniel von Loeper 11 Die lila Kuh ist das Markenzeichen der Milka-Schokolade und darf an einem solchen Tag natürlich nicht fehlen.
Hier strahlt Maria Höfl-Riesch mit der lila Kuh.
Daniel von Loeper 11 Hier strahlt Maria Höfl-Riesch mit der lila Kuh.
Kurz die Schere rausgeholt - und schon ist die neue Schokoladenabteilung eröffnet. Aber nicht nur Maria Riesch bietet den Männern von Milka einen schönen Anblick. Wohin schielt denn der Herr ganz links?
Daniel von Loeper 11 Kurz die Schere rausgeholt - und schon ist die neue Schokoladenabteilung eröffnet. Aber nicht nur Maria Riesch bietet den Männern von Milka einen schönen Anblick. Wohin schielt denn der Herr ganz links?
Jetzt gibt es in der Münchner Schrannenhalle auch eine Schokoladen-Abteilung von Milka.
Daniel von Loeper 11 Jetzt gibt es in der Münchner Schrannenhalle auch eine Schokoladen-Abteilung von Milka.
Ihr Gatte und Manager Marcus Höfl begleitete den Sport-Star.
Daniel von Loeper 11 Ihr Gatte und Manager Marcus Höfl begleitete den Sport-Star.
Die Skirennfahrerin Maria Riesch stammt aus Garmisch-Partenkirchen. Da sollte sie mit Kühen vertraut sein.
Daniel von Loeper 11 Die Skirennfahrerin Maria Riesch stammt aus Garmisch-Partenkirchen. Da sollte sie mit Kühen vertraut sein.
Auch Dirndl-Designerin Lola Paltinger wollte sich das Event nicht entgehen lassen.
Daniel von Loeper 11 Auch Dirndl-Designerin Lola Paltinger wollte sich das Event nicht entgehen lassen.

Erding/München - Rechtzeitig zum Frühlingsanfang haben die Wintersportler die Saison beendet. Auch Magdalena Neuner und Maria Höfl-Riesch, die erfolgreichsten DSV-Athletinnen, können die Skier im Keller lassen – die eine für ein paar Tage, die andere ein wenig länger. Beobachtungen an einem Abend und dem nächsten Morgen:

Erding, Schrannenplatz
: Schlag zehn ist es endlich vorbei. Mit dumpfen Glockenschlägen läutet die Pfarrkirche St. Johann eine neue Ära im Leben der Magdalena Neuner ein. Am Glockenturm: ein „Danke, Magdalena!”-Plakat, groß wie ein Basketballfeld. Es ist der Montag nach Neuners letztem Rennen im sibirischen Chanty-Mansijsk. Neuner ist todmüde: Servus-Party zum dritten Gesamt-Weltcupsieg in der Disco am Sonntagabend, fünfeinhalb ewige Flugstunden in einer unbequemen Maschine, „jeder wollte nur noch heim”, so Neuner: „Geschlafen hab’ ich schon länger nicht mehr. Aber das geht jetzt auch noch.”

Das, das ist die Ehrung zum „WinterStar” des Bayerischen Rundfunks. Und das bedeutet: Riesen-Auflauf und Gaffer-Staus in der beschaulichen Erdinger City, als Neuner und weitere Stars (Andreas Birnbacher, Michael Greis, Felix und Norbert Loch, Amelie Kober, Rosi Mittermaier, Georg Hackl, Hans Zach) sich in die „WinterStar-Hütte” zwängen. Neuner trägt Dirndl, eine schicke Hochsteckfrisur und ihr Gold-Lena-Lächeln, wie so oft in den vergangenen Wochen. Wie viel Kraft sie das kostet, hat sie am Ende der WM in Ruhpolding eingestanden. Nun also nochmal eineinhalb Stunden Fernsehen.

Die Wallgauerin muss Geduld haben: Zuerst geht es um Zipfelbob-Fahren, dann um Eisstockschießen, lustige Pannen-Videos und den „Smoke On The Water” singenden Bundestrainer der Skibergsteiger. Neuner? Ist müde. Eine Fragerunde mit Erdinger Eishockey-Kids kitzelt sie wach, Wasmeier lädt zum Heli-Skiing, und Verena Bentele spricht lieber nicht über den Umgang mit dem Karriereende: „Die Lena ist mental so eine coole Sau, die braucht keine Ratschläge.”

Um 21.34 Uhr ist es so weit: „Da is’ das Ding!”, ruft der Moderator, hält Neuner die „WinterStar”-Trophäe hin. Wie oft sie die bekommen hat, kann sie gar nicht sagen, weshalb sie gleich die nächste bekommt: in Gold, „weil’s der letzte ist”, so der Moderator. Neuner lächelt, sagt, dass sie viel Freizeit haben werde und „ganz tolle und neue Dinge ausprobieren” will, aber dass sie „auf keinen Fall von der Bildfläche verschwinden werde”. Dann ist die Sendung aus, fünf Dutzend Autogramme und Fotos später marschiert ihr Bodyguard vorweg zum Auto, Richtung Heimat. Vom Kirchturm schlägt es zehn, als Neuner allein ist mit ihrem neuen Leben.

München, Schrannenhalle
: Im Keller der Schrannenhalle sind keine Glocken zu hören. Vormittags um elf wird hier, wo früher wilde Partys gefeiert wurden, eine neue Welt eröffnet: die Milka-Welt. Das heißt, wirklich eröffnet wird erst, nachdem einige Menschen sehr lange über Schokolade geredet haben, fast eine halbe „WinterStar”-Sendung lang. Maria Höfl-Riesch steht geduldig neben den Schokolade-Rednern. Sie trägt die Haare offen und ansonsten schwarz: Schuhe, Hose, Blazer. Einziger Farbtupfer: ein lila Sticker am Revers.

Am Sonntag war für Deutschlands beste Skifahrerin eine Saison zu Ende gegangen, von der sie sagt, es sei „nicht alles so perfekt gelaufen wie letztes Jahr”. Platz drei im Gesamt-Weltcup, „neun Mal ausgeschieden, zwei Mal nicht gestartet: das sind quasi elf Mal null Punkte, fast ein Drittel der Saison”, rechnet sie vor, „da muss man sich selbstkritisch betrachten und analysieren, woran das liegt, damit man da wieder stabiler wird”.

Es war viel los in dieser Saison: Erst der Gewichtsverlust, dann die Klasse-Form von Konkurrentin Lindsey Vonn, dazu jede Menge Termine rund um ihre eigene Modelinie, die auch in der kommenden Saison präsentiert sein will. Auch nach dem Wettkampfende ist an Urlaub nicht zu denken: „Nächste Woche gehe ich zum Testen”, erzählt sie, „es gibt ja im kommenden Winter außer im Slalom in allen Disziplinen neues Material und neue Regeln – ein Neu-Start für alle.” Dann sind wieder Schokolade-Fragen dran, Maria Höfl-Riesch schaltet flugs um und sagt: „Schokolade macht glücklich.”

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.