Neuner holt Silber: "Noch viel Spaß haben"

Whistler (dpa) - Biathletin Magdalena Neuner hat bei den XXI. Olympischen Winterspielen in Vancouver die erste Medaille für das deutsche Team erkämpft.
von  Abendzeitung
Magdalena Neuner freut sich im Ziel über Silber im Sprint.
Magdalena Neuner freut sich im Ziel über Silber im Sprint. © dpa

Whistler (dpa) - Biathletin Magdalena Neuner hat bei den XXI. Olympischen Winterspielen in Vancouver die erste Medaille für das deutsche Team erkämpft.

«Die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen - das ist ganz schön cool, absolute Spitze. Ich genieße es und Freude mich», sagte die sechsmalige Weltmeisterin nach Platz zwei hinter Überraschungs- Olympiasiegerin Anastasia Kuzmina aus der Slowakei. Sie benötigte in Whistler 19,55,6 Minuten für die 7,5 Kilometer.

"Der Weg ist bereitet», sagte DOSB-Präsident Thomas Bach. «Ich bin froh, dass eine durchgekommen ist», meinte Bundestrainer Uwe Müssiggang. Ein Fehler im Stehendschießen kostete der sechsmaligen Weltmeisterin das ersehnte Gold. Das gewann die Slowakin Kuzmina, die ebenfalls einmal nicht getroffen hatte. Sie hatte lediglich 1,5 Sekunden Vorsprung und holte das erste Gold für ihr Land bei Winterspielen. Bronze gewann die Französin Marie Dorin, die 10,9 Sekunden zurück lag.

«Mit der Silbermedaille kann ich zufrieden sein», sagte Neuner. «Ich wundere mich über mich selber, habe keinen Druck verspürt», meinte die 23 Jahre alte Skijägerin. «Für mich war es ein normales Rennen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es Olympia ist», versicherte sie. Für das Verfolgungsrennen am16. Februar verschaffte sie sich eine gute Ausgangsposition. «Wir werden noch viel Spaß haben», versprach die Wallgauerin.

Sieben weitere Fehler am Schießstand waren für den Rest des erfolgsverwöhnten deutschen Teams im Medaillenkampf zu viel gewesen: Simone Hauswald (Platz 26), Andrea Henkel (27) und Kati Wilhelm (30) gingen vor 5000 Zuschauern im Biathlon-Stadion im Whistler Olympic Park leer aus.

Bei ihrem ersten Olympia-Auftritt sprintete Magdalena Neuner bei leichtem Regen zum Schießstand. Mit traumwandlerischer Sicherheit räumte sie 23-Jährige im Liegendanschlag alle fünf Scheiben ab. Da ballte auch DOSB-Präsident Bach erfreut die Faust. Die sechsmalige Weltmeisterin verfehlte im Stehendschießen zwar gleich die erste Scheibe, doch dann traf sie viermal.

Beim Abschied von der Olympia-Bühne musste Kati Wilhelm im Liegendanschlag gleich zweimal in die Strafrunde. Die dreimalige Olympiasiegerin blieb auch im Stehendanschlag nicht fehlerfrei. Auch Andrea Henkel, wie Neuner sechsmalige Weltmeisterin und dazu zweimalige Olympiasiegerin 2002, reihte sich als letzte der vier deutschen Starterinnen mit zwei Fehlern in die Liste der Fehlschützinnen ein. «Ich weiß noch nicht, wie ich das einordnen soll. Das muss sich erst einmal setzen», sagte sie.

Simone Hauswald, in Turin nur Ersatzfrau, war mit der Startnummer 11 als erste Deutsche auf die Jagd gegangen. Die Vize-Weltmeisterin auf dieser Strecke musste nach einem Fehlschuss im Liegendschießen auf die 150 Meter lange Strafrunde. Rund 25 Sekunden verlor die 30 Jahre alte Sportsoldatin dadurch. Stehend ging dann der letzten Schuss daneben - der Traum von der Medaille war geplatzt. «Das Rennen ist abgehakt. Aber es geht weiter», sagte Hauswald kämpferisch.

Insgesamt nahmen 89 Skijägerinnen an der ersten Biathlon-Entscheidung dieser Winterspiele teil. Für die Männer beginnt die Medaillenjagd am 14. Februar. Topfavorit ist der Norweger Ole Einar Björndalen. Um eine Medaille kämpfen auch die deutschen Skijäger mit dem dreimaligen Olympiasieger Michael Greis an der Spitze.

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