Neuner hört auf: Das sagen die Kollegen
Leipzig - „Ich habe eine Entscheidung getroffen, die für mich persönlich richtig und auch sehr gut überlegt ist, und ich bin froh, dass ich endlich ehrlich das aussprechen kann, was ich denke.“ Biathletin Magdalena Neuner hat am Dienstag ihr Karriereende zum Saisonende erklärt. Die Reaktionen:
Gerald Hönig (Frauen-Bundestrainer): „Wir verlieren eine Athletin, die nicht zu ersetzen ist. Das ist natürlich ein schwerer Schlag für uns, aber wir müssen das akzeptieren. Magdalena hat alles erreicht und nun andere Ziele. Für unsere Mannschaft gibt es keinen Ersatz. Wir müssen nun versuchen vor den Olympischen Spielen in Sotschi Athletinnen zu entwickeln, die dort konkurrenzfähig sind, aber zu ersetzen ist Magdalena nicht.“
Alfons Hörmann (Präsident des Deutschen Skiverbands): „Lena ist
nicht nur eine der erfolgreichsten Sportlerinnen, sondern
gleichzeitig auch eine der sympathischsten und beliebtesten
Athletinnen Deutschlands. Deshalb bedauern wir natürlich, dass sie
nur noch dieses eine Jahr aktiv sein wird. Lena hat so viel für ihre
Sportart und den Deutschen Skiverband geleistet, dass es für uns
selbstverständlich ist, sie auch bei ihrer weiteren Lebensplanung
bestmöglich zu unterstützen. Wir werden ihr beim DSV auch in Zukunft
alle Türen offen halten. Zuvor freuen wir uns aber erst einmal alle
gemeinsam mit Lena auf die nächsten Weltcup-Rennen. Und nicht zu
vergessen: Auf eine hoffentlich erfolgreiche Heim-WM in Ruhpolding.
Das wäre dann mit Sicherheit das absolute i-Tüpfelchen auf eine
beispiellose Karriere.“
Thomas Pfüller (Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes): „Wir
haben bereits vor einigen Tagen ein ausführliches Gespräch mit Lena
geführt, in dem sie uns ihre Beweggründe geschildert hat. Natürlich
bedauern wir ihre Entscheidung. Lena ist ganz einfach eines der ganz
großen Aushängeschilder für unseren Verband und den gesamten
Biathlon-Sport. Es ist klar, dass wir die Lücke, die sie nach dieser
Saison hinterlassen wird, nur sehr schwer schließen können. Vor
allem wenn man bedenkt, dass wir erst vor gut einem Jahr einen
Generationswechsel im Biathlon-Team verkraften mussten. Aber
selbstverständlich akzeptieren wir auch, wenn eine so erfolgreiche
Sportlerin nun andere Lebensziele verfolgt.“
Michael Greis (dreimaliger Olympiasieger): „Hat ja immer schon
gesagt, dass sie Biathlon nicht ewig machen will. Es ist eigentlich
schade, weil sie die Person ist die das in Deutschland hochhält, die
Strahlefrau sozusagen.“ (gegenüber Sky Sport News HD)
Emil Hegle Svendsen: „Sie ist eigentlich noch zu jung, um
aufzuhören. Aber wenn man keine Motivation mehr hat, sollte man es
machen.“ (gegenüber Sky Sport News HD)
Tarjei Bö: „Ich habe das Gerücht gehört, dass sie die
Nationalität wechseln will und nach Norwegen kommt. Das wäre sehr
gut für uns.“ (gegenüber Sky Sport News HD)
Frank Luck (Ex-Biathlet): „Das deutsche Biathlon hat eine große
Figur, die weit über die Grenzen hinaus gestrahlt hat verloren.“
(gegenüber Sky Sport News HD)
Arnd Peiffer (Sprint-Weltmeister): „Hat alles erreicht, was man
im Biathlon erreichen kann. Bei ihr ist die Ausgangslage anders.
Wenn man keinen Spaß mehr daran hat, in der Welt herumzureisen, dann
sollte man etwas anderes machen.“ (gegenüber Sky Sport News HD)
Biathlon-Sport seine Königin, sie ist eine absolute
Ausnahmeerscheinung. Aber sie hat alles erreicht und ich kann
nachvollziehen, dass es schwer ist, sich immer wieder neu zu
motivieren. Sie will keine Rekorde wie andere Sportler. Lena wird nur
an Siegen gemessen und wenn man sich dem nicht aussetzen will, ist
der Rücktritt eine konsequente Entscheidung. Aber es ist wirklich
Schade. Auch für uns Langläufer. Lena war ja immer eine Option für
eine Staffel-Nominierung.“
Langlauf-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle: „Ich kann Lenas
Entscheidung nachvollziehen. Sie steht immer in der Öffentlichkeit
und das kann sehr stressig sein. Sport ist nicht alles im Leben, man
will auch ein Privatleben führen. Nach der Saison steht für sie die
Familie im Vordergrund. Lena war ganz wichtig für den deutschen
Sport, sie wird nicht nur im Biathlon fehlen. Ich hoffe, dass
vielleicht wieder jemand anderes gefunden wird.“