Neuer Löwen-Boss: Der rote Porsche ist tabu

Rainer Beeck, seit Montagnacht Löwen-Präsident, will sich nun ein blaues Auto zulegen. Als Jugendlicher absolvierte er ein Probetraining bei 1860.
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Rainer Beeck, der neue Löwen-Präsident.
dpa 2 Rainer Beeck, der neue Löwen-Präsident.
Im roten Flitzer unterwegs: Rainer Beeck.
unitpicture 2 Im roten Flitzer unterwegs: Rainer Beeck.

MÜNCHEN - Rainer Beeck, seit Montagnacht Löwen-Präsident, will sich nun ein blaues Auto zulegen. Als Jugendlicher absolvierte er ein Probetraining bei 1860.

Der Neue lernt schnell. An seinem ersten Tag als neuer Löwen-Boss fährt Rainer Beeck im schwarzen Geländewagen vor. Noch so ein Gerede wie am Vortag wollte sich der neue Präsident einrfach ersparen. Zur entscheidenden Aufsichtsratssitzung war Beeck (45), im Hauptberuf Prokurist beim Flughafen München, noch im roten Porsche vorgefahren – und hatte damit prompt für heftige Diskussionen bei den Zaungästen an der Grünwalder Straße gesorgt. Und nicht nur da: „Die Wahl von Herrn Beeck wäre gestern fast noch gescheitert, als die Aufsichtsräte das mit dem roten Auto im AZ-Liveticker gelesen haben", sagt Franz Maget, der auch dem neuen Präsidium als Vizepräsident angehört.

Ein Scherz, klar. Trotzdem hat Beeck aus der Angelegenheit gelernt. „Heute bin ich mit einem schwarzen Auto gekommen, weil ich so schnell kein blaues auftreiben konnte", und dann verspricht er, „ein rotes Auto auf blauem Grund wird es nicht mehr geben."

Zumal Beeck, der nun die Nachfolge von Albrecht von Linde als Löwen-Präsident antreten soll, die richtige Farbenlehre eigentlich ohnehin schon verinnerlicht hat. „Löwen-Fan bin ich schon, seit ich denken kann", erzählt er. Fast wäre er sogar schon als Spieler bei den Blauen gelandet. „In der B-Jugend bin ich mit dem TSV Gilching Münchner Pokalsieger geworden, danach wurde ich zum Probetraining bei den Löwen eingeladen." Die Sechzger entschieden sich damals allerdings für Beecks Freund Gerry Hillringhaus, der später 17 Bundesligaspiele für die Bayern im Tor stand.

Beeck dagegen konnte sich nicht entscheiden, ob er lieber Ski fahren oder Fußball spielen wollte. Am Ende wurde er Betriebswirt. Nach dem Studium in München folgten Stationen bei der Lufthansa in Frankfurt, der Treuhand in Berlin, der Deutschen Bank, ehe es ihn schließlich zurück nach Bayern zog. Heute wohnt Beeck mit seiner Frau Sabine in Sauerlach.

Die beiden haben zwei Kinder, die siebenjährige Mariella und den neunjährigen Maxx. „Ausgesprochen wird das Mäxx, das haben wir bewusst so gemacht, weil es in der Nachbartschaft schon zehn Maximilians gibt", erklärt Beeck.

Ohne seine Kinder hätte es den Löwen-Präsidenten übrigens nie gegeben. „Meine Kinder haben meine Frau umgestimmt. Die waren sofort von der Idee begeistert, dass ihr Vater Löwen-Präsident werden könnte", sagte Beeck. Sich selbst von der Idee überzeugt hat er sich übrigens in Florida. „Ich war mit meiner Familie in Fort Myers im Urlaub, als Ziffzer seine unglaubliche Pressekonferenz gehalten hat", erzählt er, „unter der Woche haben mich dann fast zeitgleich der Vereins-Aufsichtsratschef Peter Lutz und der KGaA-Aufsichtsratschef Chritsoph Öfele angerufen und gefragt."

Er wollte. Unter der Bedingung, dass er einstimmig gewählt würde. „Ich will endlich die Lagerblöcke bei uns auflösen", sagt er, „1860 muss wieder eine einzige großartige Familie werden." Er darf es nun versuchen. Er muss es nun versuchen. Wenn er das wirklich schafft, darf er auch den roten Porsche behalten.

Filippo Cataldo

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