Neuer Boss der Blauen fährt roten Porsche
MÜNCHEN - Rainer Beeck, Prokurist der Flughafen GmbH, ist Löwen-Präsident. Ihm zur Seite steht neben Franz Maget, dem bisherigen Vize, als weiterer Stellvertreter ein bei 1860 noch weitgehend Unbekannter: der Investmentbanker Michael Hasenstab.
Natürlich war wieder vom Neuanfang die Rede, gar vom „Wendepunkt in der Löwen-Geschichte." Fakt ist jedenfalls, dass die Löwen ein neues Präsidium haben. Rainer Beeck (46), Prokurist der Flughafen München GmbH mit der Vorliebe für rote Porsches, wird den TSV 1860 künftig als Präsident führen.
Ihm zur Seite stehen in Franz Maget, dem Strippenzieher bei der neuen Präsidiumswahl, ein alter Bekannter und im Investment-Banker Michael Hasenstab ein in der Löwen-Familie noch ziemlich unbekannter Mann. „Mein Großvater hat früher in den fünfziger Jahren für Sechzig gespielt", verteidigt der sich jedoch sofort, außerdem habe er dem Verein bereits in den letzten Jahren beratend zur Seite gestanden. Hasenstab ist Vorstand bei The Ascendo Group, er lebt in München und London und gibt auf seiner Seite bei xing.de nebemn den Löwen noch Tischtennis und Reisen sowie "Privat Equity" als Interessen an.
Und Beeck? Der mag schnelle Autos in für 1860 fragwürdigen Farben. Zur Aufsichtsratssitzung am Montagabend war Beeck, der neue Boss der Blauen, in einem roten Porsche vorgefahren - was für Irritationen an der Grünwalder Straße sorgte. "Vielleicht werde ich den Wagen umspritzen müssen", sagte Beeck, als er dann Löwenboss war.
"Wir wollen den Verein neu positionieren", sagte Beeck in der Nacht zum Dienstag. Deswegen habe man zur Vorstellung auch Geschäftsführer Stefan Reuter mitgenommen. „Künftig soll der ganze Klub, eV und KGaA aus einer Hand dirigiert werden", so Beeck weiter. Der neue Löwen-Boss war übrigens bisher im Aufsichtsrat des Vereins, er galt bisher als Mann der Arge und war für Otto Steiner in der Aufsichtsrat nachgerückt, als Steiner Vize-Präsident wurde. Beeck habesich „durch seine Arbeit tatsächlich als unabhängig erwiesen", sagte Maget.
Überhaupt betonten die neuen Präsidiums-Mitglieder diese Unabhängigkeit bei ihrer Vorstellung sehr häufig. Man wolle nun endlich die Grabenkämpfe im Verein durchbrechen, meinte Beeck, „die Löwen-Familie wird nun endlich wieder vereint", sagte Maget. Am Dienstag möchte das neue Präsidium in aller Ausführlichkeit über ihr Programm und auch über mögliche Investoren reden.
Filippo Cataldo, Thorsten Klein