Nervenstarker Vettel holt Pole in letzter Sekunde

Auf seiner letzten Runde schnappte sich Vettel die Pole für die Südkorea-Premiere. Nerven darf er auch im Rennen nicht zeigen. Spitzenreiter Webber und Ferrari-Star Alonso warten nur drauf. Aufs Podium schielt aber auch Mercedes-Mann Rosberg.
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Yeongam - Auf seiner letzten Runde schnappte sich Vettel die Pole für die Südkorea-Premiere. Nerven darf er auch im Rennen nicht zeigen. Spitzenreiter Webber und Ferrari-Star Alonso warten nur drauf. Aufs Podium schielt aber auch Mercedes-Mann Rosberg.

Perfekt in die Premiere: Cool und abgezockt hat Sebastian Vettel sich in letzter Sekunde die Pole Position für das erste Formel-1-Rennen in Südkorea gesichert. Als der Heppenheimer die Ziellinie nach 1:35,585 Minuten überquerte und seinen Red-Bull- Teamkollegen Mark Webber um 74 Tausendstelsekunden auf den zweiten Rang verwiesen hatte, machten seine Mechaniker schon Luftsprünge. „Da war natürlich Druck auf Sebastian, aber er hat's gebracht. Er scheint mit dem Druck wirklich gut umgehen zu können. Er scheint damit besser zu werden“, lobte Teamchef Christian Horner Vettel nach dem „fantastischen Qualifying“. „Das Auto war schnell, aber man muss es trotzdem schaffen“, meinte sein Schützling.

Dritter wurde auf dem neuen Korea International Circuit Ferrari- Star Fernando Alonso, der punktgleich mit Vettel (206) hinter Webber (220) WM-Zweiter ist. Für Jenson Button (5./189) verschlechterten sich derweil die Chancen auf die Titelverteidigung weiter; der McLaren-Mercedes-Kollege des viertplatzierten Lewis Hamilton (4./192) kam nicht über den siebten Rang hinaus. Vor den Briten schoben sich als Fünfter auch Mercedes-Pilot Nico Rosberg, der nun auch auf einen Podestplatz hofft, und Ferrari-Fahrer Felipe Massa. Rekordweltmeister Michael Schumacher belegte im Silberpfeil den neunten Rang und wurde anschließend wegen Behinderung von Rubens Barrichello verwarnt.

Maßarbeit lieferten Vettel und sein Team. Am Freitag bremste ein Plattfuß den Heppenheimer, am Samstag im Training gab es weitere Probleme mit dem Auto. Der 23-Jährige, der seit dem taktischen Bravourstück seines Teams in Italien mit einem Reifenwechsel in der letzten Runde und dem somit geretteten vierten Platz irgendwie abgeklärter auf der Strecke und noch entspannter außerhalb wirkt, ließ sich davon aber nicht beirren. „Es ist wichtig, dass man die Nerven behält“, sagte der Deutsche, der vor zwei Wochen von Startplatz eins den Großen Preis von Japan gewonnen hatte: „Japan war schön, aber nun sind wir in Korea.“

Und das bedeutet: 55 Mal 5,621 Kilometer gegen den Uhrzeigersinn und auf einem Kurs, der dem Red Bull nur passagenweise entgegenkommt. „Die ersten paar Geraden sind sehr unterhaltsam. Wichtig ist, dass ich direkt wegkomme und das Rennen kontrollieren kann“, meinte er und stellte sich auch auf möglichen Niederschlag ein: „Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 40 Prozent. Am liebsten wäre mir, wenn wir die Strecke einschweißen bis morgen.“

Webber gab sich mit dem zweiten Startrang zufrieden, notgedrungen. „Zweiter auf dem Grid ist besser als viele anderen Positionen“, meinte der 34-jährige Australier, der nach Vettel die Ziellinie überquert hatte und dem in der WM-Wertung und der Startaufstellung auch Alonso im Nacken sitzt. „Das Auto war sehr, sehr schnell. Wir sind ziemlich nah an den Red Bulls dran, es sieht gut aus“, meinte der zweimalige Weltmeister aus Spanien.

Für die weiteren deutschen Fahrer verlief das erste Qualifying auf dem neuen Kurs wenig erbaulich. Das frühe Aus von Virgin-Fahrer Timo Glock als 20. im ersten Zeitabschnitt kam zwar noch erwartungsgemäß. „Ich hab es ausgequetscht wie ne Zitrone, habe alles rausgeholt, was geht“, meinte der Wersauer. Seine drei weiteren deutschen Mitstreiter, Nico Hülkenberg, Nick Heidfeld und Adrian Sutil, dürften sich aber mehr ausgerechnet haben, als sie letztlich erreichten.

Hülkenberg fehlte am Ende als Elfter rund eine Zehntelsekunde - ausgerechnet sein Williams-Teamkollege Rubens Barrichello drängte ihn aus den Top Ten. Für Hülkenberg, der sich einen Fahrfehler leistete, umso bitterer, da er derzeit um eine Fortsetzung seines Engagements bei dem britischen Traditionsteam bangt. „Sehr ärgerlich, aber das passiert, wenn man hart am Limit ist“, meinte der Pilot aus Emmerich. Sauber-Fahrer Heidfeld kam im zweiten Durchgang der K.o-Ausscheidung nicht über den 13. Platz hinaus. Sutil wird im Force India von Platz 14 in das Rennen an diesem Sonntag (08.00 Uhr MESZ/RTL und Sky)

dpa

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