Natalie Klitschko: „Von mir aus ist Schluss“

Nach Vitalis K.o.-Sieg über den Herausforderer Albert Sosnowksi träumt Frau Klitschko vom Karriere-Ende ihres Ehemannes. Der Champion (38) will aber weiter boxen.
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Da hat es Bumms gemacht: Vitali Klitschko (l.) verprügelt Albert Sosnowski.
dpa Da hat es Bumms gemacht: Vitali Klitschko (l.) verprügelt Albert Sosnowski.

GELSENKIRCHEN - Nach Vitalis K.o.-Sieg über den Herausforderer Albert Sosnowksi träumt Frau Klitschko vom Karriere-Ende ihres Ehemannes. Der Champion (38) will aber weiter boxen.

Als Weltmeister Vitali Klitschko seine berüchtigte Eisenfaust, mit der er in der mit 46000 Zuschauern gut gefüllten Arena auf Schalke gerade den polnischen Europameister Albert Sosnowksi gefällt hatte, gen Stadiondach streckte, sprang auch seine Ehefrau Natalie auf. Sie applaudierte brav. Applaus für den Gatten am Ende eines erfolgreichen Arbeitstages. Doch wenn es nach dem Ex-Model, mit der Vitali drei Kinder hat, geht, könnte bald viel mehr beendet sein als nur dieser eine Tag im Boxring. „Mir wäre am liebsten, er würde sofort seine Karriere beenden“, sagte Natalie Klitschko, „ich unterstütze meinen Mann in allem, was er macht, aber von mir aus kann er Schluss machen. Er muss nicht mehr boxen. Aber ich will ihn nicht verbiegen. Als ich ihn kennen gelernt habe, war er Boxer, daran hat sich bis heute nichts geändert.“

Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Denn der mittlerweile 39-jährige Klitschko, der gegen Sosnowski den 40. Sieg im 42. Profikampf (38 K.o.s) errang, hat vor dem Kampf einen neuen Fernsehvertrag mit RTL unterzeichnet. Es soll sich um einen Fünf-Kämpfe-Vertrag der Klitschko-Brüder handeln. Die Titelverteidigung auf Schalke war der erste Fight davon. Für Vitali ist zumindest noch ein weiterer Kampf vorgesehen, für Bruder Wladimir sind drei weitere RTL-Kämpfe gebucht.

„Das war nicht mein letzter Kampf. Ich denke, ich habe gegen Sosnowski gezeigt, dass ich weiter der Beste der Welt bin“, sagte Klitschko, schaute sich um und fügte dann lachend hinzu: „Solange mein Bruder nicht im Raum ist, stehe ich dazu: Ich bin der Stärkste der Welt, sollte Wladimir doch anwesend sein, sage ich, wir beide sind die Stärksten.“

So sieht’s auch Box-Experte Jean-Marcel Nartz, vormals Vizepräsident des Bundes Deutscher Berufsboxer: „Vitali ist zur Zeit unbesiegbar. Er hat zwar nicht mehr die Explosivität von früher, aber für alles, was im Schwergewicht unterwegs ist, langt das leicht.“

Doch auch gegen Sosnowski tat sich Klitschko, der im Dezember in Bern gegen Kevin Johnson über die Runden hatte gehen müssen, anfangs schwer. Zwar gewann er jede Runde, doch die gefürchtete Rechte fand nur selten ins Ziel. „Ich denke, dass diese spezielle Anspannung, die man bei den großen Gegnern hat, vielleicht gegen Sosnowski nicht so da war“, sagte Boxlegende Henry Maske, „das war auch nicht nötig. Es gibt keinen Grund, warum er – oder Wladimir – jetzt aufhören sollten. Die beiden haben sich enorm entwickelt. Ich meine das nicht nur boxerisch.“

Sondern eben auch vermarktungstechnisch. Zwar war die Arena auf Schalke nicht ausverkauft, aber gut 46000 Fans waren dem Ruf der Eisenfaust gefolgt. Das sind fast drei Mal so viele Zuschauer, die etwa in die Köln-Arena gehen. Das „Event Klitschko“ zieht. und es geht weiter. „Vitali kann sicher noch fünf, sechs Kämpfe machen“, sagte sein Trainer Fritz Sdunek. Die Fans wird’s freuen, Frau Klitschko wird’s eher mit Grausen vernommen haben. Sie will, dass die Eisenfaust in Rente geht.

Matthias Kerber

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