"Nachwuchspreis an Franz - für meisten Nachwuchs!"

Der Bayerische Sportpreis wurde am Sonntagabend in der BMW Welt gefeiert - mit Franz Beckenbauer, Maria Riesch und launigen Sprüchen.    
von  gj/jos

Der Bayerische Sportpreis wurde am Sonntagabend in der BMW Welt gefeiert - mit Franz Beckenbauer, Maria Riesch und launigen Sprüchen.

München - Was man nicht alles machen muss als Moderator: Markus Othmer fuhr bei der Eröffnung des „Bayerischen Sportpreises”, der in seiner zehnten Auflage zum ersten Mal in der BMW-Welt gefeiert wurde, mit einem Motorrad auf die Bühne – es ist ihm geglückt. Schwieriger ist es da schon, der Laudatorin Maria Riesch Stand zu halten, wenn sie, ohnehin schon zehn Zentimeter größer als er, mal wieder ihre 15-Zentimeter-Lieblingshighheels trägt.

Othmer sprang flugs auf eine Fotokiste und konnte somit sogar ein wenig herabblicken auf die Ski-Weltcupsiegerin, um ihr drei Monate nach der Hochzeit mit Blick auf Ehemann Marcus Höfl dies zu entlocken: „Eine Hochzeit ist doch mehr Highlight als ein Skirennen, vielleicht mit einem Großereignis wie Weltmeisterschaft oder Olympische Spiele zu vergleichen.” Immerhin bekannte sie später auf dem roten Teppich: „Ich genieße nach wie vor jeden Tag mit meinem Mann.”

Natürlich wurden Riesch und auch Ministerpräsident Horst Seehofer, Gastgeber an diesem Abend, immer wieder auf die Münchner Niederlage bei der Wahl zu den Winterspielen 2018 angesprochen. „Schmerzlich” sei das, sagte Seehofer, mehr nicht, während Franz Beckenbauer die „fehlende Solidarität” beklagte: „Wenn die Hälfte der Europäer für Südkorea stimmt, dann kannst du zusperren!”

Stellung bezog er auch zum deutschen Aus bei der Fußball-WM der Frauen: „Sie konnten dem Druck, der da über Wochen aufgebaut wurde, am Ende nicht standhalten.” Und wie es mit dem Frauenfußball weitergeht? Da ist Beckenbauer, einst Frauenbeauftragter des DFB, eher skeptisch: „Wer wird sich bald noch daran erinnern? Das wird die Frage sein. Dafür musst du gewinnen, sonst bist du in ein paar Wochen zurück in der Normalität.”

Da sind Jürgen Klopp und seine Dortmunder immer noch nicht angekommen. Aus dem Trainingslager in Bad Ragaz zugeschaltet, sollte Klopp Jungnationalspieler Mats Hummels, von Jürgen Klinsmann einst aus München nach Westfalen vertrieben, den Preis für den „herausragenden Nachwuchssportler” übergeben. Klopp nutzte dies, um sich über die Bayern lustig zu machen: „Irgendwann können sie ihn für 45 Millionen zurückkaufen – ist doch ein Klacks für die Bayern.” Und auch Beckenbauer bekam eins ab: „Hat der Franz auch den Nachwuchspreis gewonnen?” Verständnislose Blicke, bis Klopp grinsend nachlegte: „Für den meisten Nachwuchs in Bayern!”

Außerdem ausgezeichnet wurden: Bundesliga-Aufsteiger FC Augsburg mit dem „Persönlichen Preis des Ministerpräsidenten”, Bob-Bundestrainer Christoph Langen als „Botschafter des Bayerischen Sports” („Das ist für mich gleichbedeutend mit einem Olympiasieg”), Rallye-Legende Walter Röhrl („Ich bin kein Fan von Auszeichnungen”) für das „sportliche Lebenswerk” Paralympics-Silbermedaillengewinner Norbert Gau (Erdweg) von Nina „Alles wird gut” Ruge mit dem „Jetzt-erst-recht”-Preis, Schwimm-Weltmeister Thomas Lurz (Würzburg) als „Hochleistungssportler plus”. das Ski-WM-Organisationsteam Garmisch 2011 des Bayerischen Rundfunks für „herausragende Präsentation im Sport”, Tischtennisspielerin Sabine Winter als „herausragende Nachwuchssportler” und Erdinger-Weißbräu-Chef Werner Brombach als „Förderer des Sports”. Zu sehen ist der Bayerische Sportpreis am heutigen Montag von 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr im Bayerischen Fernsehen. 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.