Nachlässige Bayern siegen in Paderborn

Die Bayern machen sich das Leben in Paderborn selbst schwer. Weil sie vor der Pause zahlreiche Großchancen auslassen, müssen sie bis zum Ende beim Aufsteiger zittern. Gegen Tottenham geloben die Münchner Stars Besserung.
dpa |
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Münchens Coutinho (M) überwindet Paderborns Torwart Jannik Huth (r).
David Inderlied/dpa Münchens Coutinho (M) überwindet Paderborns Torwart Jannik Huth (r).

Paderborn - Nach dem unerwartet knappen Sieg beim Schlusslicht aus Paderborn pusteten sie beim FC Bayern München erst einmal ganz tief durch.

Statt sich mit einem lockeren Erfolg auf das schwere Duell in der Champions League bei Tottenham Hotspur einzustimmen, musste der Titelverteidiger beim kessen Aufsteiger Schwerstarbeit verrichten und hätte sich am Ende fast über unnötige Punktverluste ärgern müssen. Mit Ach und Krach brachten die Bayern das 3:2 (1:0) über die Zeit und übernahmen damit sogar die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga, weil RB Leipzig parallel gegen den FC Schalke 04 verlor.

"Das haben wir uns selbst zuzuschreiben", sagte Kapitän Manuel Neuer, der deutlich mehr zu tun bekam, als er gedacht hatte. "Wenn wir im ersten Durchgang unsere Chancen nutzen, dann fahren wir mit einem Kantersieg nach Hause", kritisierte Neuer. Sportdirektor Hasan Salihamidzic war überzeugt, dass die Bayern am Dienstag in London anders auftreten: "Wir müssen, wollen und wir werden uns steigern."

Eigentlich hätten die Münchner die Partie bereits in der Anfangsviertelstunde entscheiden müssen. Doch Robert Lewandowski, Coutinho und Kingsley Coman vergaben drei hochkarätige Chancen. Vor allem Lewandowski scheiterte auf klägliche Art und Weise, als er den Ball aus kurzer Distanz neben das leere Tor setzte. "Das war keine hundertprozentige Chance, das war ein 1000er", sagte Bayern-Coach Niko Kovac nach der Zitterpartie verärgert. Erst Nationalspieler Serge Gnabry brachte die Bayern in der 15. Minute nach schöner Vorarbeit des starken Coutinho in Führung.

Wie vorne leisteten sich die Münchner auch in der Defensive einige Nachlässigkeiten. Das Starensemble wirkte gedanklich doch schon beim Tottenham-Spiel. Bestes Beispiel: Völlig unbedrängt spielte Thiago einen riskanten Rückpass in Richtung von Neuer, der am Bayern-Keeper vorbei ans Außennetz ging. Die Paderborner hielten weiter mutig dagegen und wurden zur Halbzeit mit Ovationen und lauten Paderborn-Sprechchören in die Kabine verabschiedet.

Auch nach dem Seitenwechsel kämpfte Paderborn im Stile einer Amateurmannschaft im DFB-Pokal aufopferungsvoll und stellte die unkonzentrierten Bayern damit immer wieder vor Probleme. Mit dem zweiten Treffer durch Coutinho schien die Partie entschieden (55.). Doch der eingewechselte Kai Pröger machte es wieder spannend (68.). Angetrieben von den eigenen Fans wurden die Ostwestfalen nun immer mutiger, fast hätte Pröger wenig später den Ausgleich markiert.

Doch mitten in die Drangphase der Hausherren erhöhte der ansonsten völlig wirkungslose Lewandowski auf 3:1. "Das zeichnet ihn halt aus. Er ist das ganze Spiel über nicht zu sehen, macht dann aber das Tor", sagte Paderborns Abwehrchef Uwe Hünemeier, der den Polen ansonsten gemeinsam mit dem 20 Jahre alten Bundesliga-Debütanten Luca Kilian komplett aus dem Spiel genommen hatte. Jamilu Collins verkürzte sechs Minuten vor dem Ende zwar noch einmal auf 2:3, für mehr reichte es für Paderborn aber nicht mehr. Der Aufsteiger bleibt weiter sieglos am Tabellenende und steht nun am kommenden Samstag im Kellerduell gegen Mainz unter Druck.

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