Nachhaltigkeit im Sport: So gehen deutsche Ligen mit dem Thema um

Im Basketball gibt es bald verbindliche Kriterien, auch Hand- und Volleyball sind aktiv.
von  Ruben Stark
Nachhaltigkeit ist in der BBL künftig ein Lizenzthema.
Nachhaltigkeit ist in der BBL künftig ein Lizenzthema. © dpa

So energieintensiv wie beim Eishockey geht es weder im Basketball, noch bei Handball und Volleyball zu. Jedenfalls, was die reine Ausführung des Sports betrifft. Arena und Parkett- oder PVC-Boden, das genügt. Künstliches Eis - nicht nötig.

Drumherum aber ähneln sich die Probleme auch in den anderen drei großen Teamsport-Ligen abseits des Fußballs. Und die bisher konkretesten Schritte hat die BBL, die Basketball-Bundesliga unternommen. Ab der Saison 2023/24 gehören Nachhaltigkeitskriterien zu den Lizenzbestimmungen. Heißt: Wer nicht leisten kann, was verlangt wird, muss mit Geldstrafen, sportlichen Sanktionen oder gar dem Entzug der Zulassung rechnen.

BBL-Klubs müssen sich für zehn spezifische Ziele verpflichten

Die Klubs, so führt die BBL aus, verpflichten sich auf jeweils zehn spezifische verbindliche Muss-Ziele, auf eine jährliche Überprüfung in einem verbindlichem Nachhaltigkeits-Check und eben jene abgestuften Sanktionen. "Die schönste Strategie bleibt Schall und Rauch, wenn sie nicht in eine Verbindlichkeit überführt wird. Wer A sagt, muss auch B sagen. Das zeigt sich vor allem in der Ultima Ratio, der Lizenzverweigerung", erklärt BBL-Geschäftsführer Stefan Holz.

So weit ist die Handball-Bundesliga HBL noch nicht, aber ins Auge gefasst sind derartige fixe Maßgaben ebenfalls. Grundsätzliches Leitbild für die eigene Strategie seien die 17 Nachhaltigskeitsziele der Vereinten Nationen. "Wir fokussieren uns auf für uns relevante und machbare Ziele und leiten davon entsprechende Handlungsfelder ab", sagt Kommunikations-Chef Oliver Lücke der AZ. In Abstimmung mit den Klubs sollen Leitplanken erarbeitet werden.

Auch für Fans und Sponsoren wird Nachhaltigkeit immer wichtiger

"Von entscheidender Bedeutung ist für uns", erklärte Lücke, "dass wir auch bei der Nachhaltigkeit glaubwürdig wachsen. Hier geht gut vor schnell." Schließlich sei das Thema auch für Fans und Sponsoren ein zunehmend wichtiger Faktor.

Im Stadium der "freiwilligen Selbstverpflichtung" befindet sich die Volleyball-Bundesliga VBL. Der Baustein Nachhaltigkeit ist im Ethikcode verankert, was bedeutet, die Klubs und auch die Liga richten sich danach aus. "Wir haben sowohl als Liga als auch unsere Vereine wichtige Schritte unternommen", berichtet VBL-Geschäftsführerin Julia Retzlaff.

Retzlaff sieht die höchste Volleyball-Spielklasse beim Thema Nachhaltigkeit "auf einem guten Weg"- Mit gewissen Reserven: "Wir werden weiter daran arbeiten, um noch besser aufgestellt zu sein. Aktuell prüfen wir, welche Maßnahmen wir einheitlich ligaweit umsetzen können."

Ohne Nachhaltigkeits-Initiativen wird es in keinem Sport nicht mehr gehen.

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