Nach Blitzführung: Werder verspielt Sieg bei Hertha BSC

Freuen kann sich bei Werder keiner über diesen Punkt. Gegen Hertha 2:0 geführt, den Gegner im Griff gehabt und dann das: Die fast schon leblosen Berliner kommen noch mal zurück.
dpa |
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Niklas Stark (2.v.l) brachte mit seinem Tor Hertha gegen Werder zurück ins Spiel.
Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/dpa Niklas Stark (2.v.l) brachte mit seinem Tor Hertha gegen Werder zurück ins Spiel.

Berlin - Keiner riss die Arme nach oben, keiner jubelte nach dem Ende der Niederlagenserie. "Es fühlt sich mehr nach zwei verlorenen Punkten an", betonte Werder Bremens Kevin Vogt.

2:0 geführt nach sechs Minuten - und wieder nicht gewonnen. Der Tabellenvorletzte der Fußball-Bundesliga kam am Samstag im Berliner Olympiastadion nur zu einem 2:2 (1:2) gegen eine zunächst wieder völlig enttäuschende Mannschaft von Hertha BSC. "Wir bringen den Gegner, der gefühlt fast schon tot war, durch eigenes Verschulden wieder ins Spiel", betonte Vogt.

Joshua Sargent (3.) und Davy Klaassen (6.) hatten die Gäste früh in Führung geschossen und mit den ersten selbst erzielten Werder-Toren in diesem Jahr die Zeichen auch auf den ersten Sieg nach fünf Niederlagen in Serie gestellt. Hertha-Nationalspieler Niklas Stark (41.) und Winter-Neuzugang Matheus Cunha (60.), der beste Spieler auf dem Platz, glichen vor 58.028 Zuschauern aber aus.

"Natürlich wollten wir heute einen Big Point landen", kommentierte Stark. "Da ist schon noch ein weinendes Auge dabei", sagte er. Warum die Hertha wie eine Woche vorher beim 3:3 nach 0:3 auswärts gegen Fortuna Düsseldorf wieder so unterschiedlich spielte, konnte Stark nicht erklären: "Wir beißen uns selbst in den Arsch, dass es so ist."

Die Berliner kletterten zunächst in der Tabelle des 25. Spieltags auf Rang 13. Die Werder-Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt verpasste es auf, vorerst auf einen Punkt an den Relegationsplatz heran zu rücken. "Wir müssen mit dem einen Punkt leben, für uns sind es trotzdem zwei verlorene Punkte", meinte der Bremer Coach: "Drei Punkte hätten uns sehr, sehr gut getan."

Damit endete das Wiedersehen von Kohfeldt, der einst den jetzigen Hertha-Coach Alexander Nouri bei den Bremern abgelöst hatte, mit minimalem Vorteil für den Wahl-Berliner. Allerdings hatte es für die Hertha beim besten Willen danach zunächst nicht ausgesehen. "Ich habe schon scherzhaft damit geliebäugelt, dass wir erst mit einem 0:2 anfangen", meinte Nouri.

Denn nach nur 125 Sekunden hatte Sargents Treffer sämtliche Nachlässigkeiten der Berliner Defensive enttarnt. Der 20 Jahre alte US-Amerikaner war für Mittelstürmer Davie Selke in die Startelf gerückt, der im Winter von Hertha an Werder ausgeliehen und einer Vereinbarung zufolge von Kohfeldt nicht eingesetzt wurde. Nach dem Tor vom Klaassen wurden bereits schlimmste Erinnerungen an das 0:5-Debakel der Hertha zwei Wochen vorher gegen den 1. FC Köln wach.

Dass es nicht wieder so endete, sondern wie in Düsseldorf, hatten die Berliner vor allen Cunha zu verdanken, der die Mannschaft mit Einsatz und spielerischer Klasse wieder mitriss. Dass den Berlinern durch Starks Kopfball kurz vor der Pause der Anschlusstreffer gelang, dürfte mitentscheidend gewesen sein. Nach dem Seitenwechsel war es Cunha selbst, der traf.

Beinahe wäre der Hertha sogar noch das Siegtor gelungen, der Videoassistent überstimmte jedoch Referee Guido Winkmann bei einem Pfiff auf Handelfmeter. Es blieb beim Remis, das die Berliner moralisch eher als Erfolg werten dürfen, während Torschütze Klaassen meinte: "Es tut weh."

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