Münchner Bilanz: Silber für Marcel, Gold für Mull
Olympia aus der Münchner Sicht – der Turner Marcel Nguyen und der Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt
LONDON Es gab Tage während dieser Spiele in London, die werden sie beim TSV Unterhaching so schnell nicht vergessen. Großbild-Leinwände wurden in der Turnhalle aufgestellt, Trainer-Schultern weichgeklopft und alte Kinderfotos fieberhaft gesucht. Schuld daran war ein junger Mann, der zuvor vor allem wegen eines brustbreiten Tattoos im Gerede war: der Turner Marcel Nguyen, der sein spektakuläres Handwerk einst in Haching gelernt hat und nun in London zwei Mal Silber gewann.
All die Medaillen, bei denen Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt seine heilenden Hände im Spiel hatte, lassen sich nur für Menschen erfassen, die sich mit großen Zahlen gut auskennen. Die spektakulärsten Olympia-Siege des Bayern-Doc waren sicher die Siege von Usain Bolt, der sich vor der Weltöffentlichkeit und in der gebotenen Blumigkeit beim allzeit bescheidenen „Mull” („Das ehrt mich”) bedankte.
Großen Anteil am Einzug der Hockey-Männer ins Endspiel hatten die Brüder Christopher und Philipp Zeller sowie Torwart Max Weinhold, allesamt Münchner Kindl. Aber Erfolg im Hockey hat hier Tradition: ARD-Co-Moderator und Ex-Rekordnationalspieler Philipp Crone spielte früher für Rot-Weiß München.
Einziger Wermutstropfen: Sportschützin Sonja Pfeilschifter. Bei Olympia gibt’s bei ihr traditionell Tränen statt Medaillen.