Motocross in der Olympiahalle: Ab in die Luft!

In der Olympiahalle steigt am Wochenende der ADAC-Supercross. Dort messen sich die besten Fahrer auf ihren Maschinen. Tipps für Anfänger gibt hier der Münchner Freestyler Lukas Weis
München - In der Olympiahalle wird gerade ordentlich Gas geben. Denn die internationale Szene rast, springt und kämpft an diesem Wochenende beim ADAC-Supercross um die heißbegehrte Trophäe des „Königs von München“. Ein Rennen, bei dem allerdings ein „König der Lüfte“ mit seiner Motocross-Maschine nicht am Start sein wird – und zwar Lukas Weis. Der gebürtige Münchner ist nämlich kein „Racer“, sondern ein „Freestyler“ , der mit seinem motorisierten Zweirad während der Rennpausen für Aufsehen sorgen wird. Bis zu zwölf Meter hoch und 22 Meter weit fliegen die Freestyler mit ihren Maschinen durch die Lüfte, drehen und wenden sich dabei.
Und so verrät Lukas Weis hier ein paar wichtige Tipps und Tricks, die vor allem Anfänger beim Freestyle Motocross (FMX) beachten sollten, bevor sie mit Maschine abheben:
Was genau ist Freestyle Motocross? „Man rast mit seiner Maschine über eine Absprungrampe, segelt durch die Luft und landet auf einem Landehügel. Das hört sich einfach an und sieht auch vielleicht ganz einfach aus, aber das ist es nicht. Dahinter steckt sehr hartes Training, viel Geduld, Erfahrung und Disziplin. Man kann sich nicht einfach auf eine Maschine setzen, losrasen und abheben. Sonst enden die Ausflüge schnell mit einer Bruchlandung.“
Wie fängt man mit FMX an? „Ich habe mit Supercross angefangen und nach ein paar Jahren erste Freestyle-Tricks ausprobiert. In München selber gibt es allerdings keine Motocross-Anlage. Aber direkt neben dem Flughafen hat der MSC Freisinger Bär sein Gelände. Da kann man auch als Gastfahrer seine Runden drehen und über die Erdhügel fahren. Aber wer es ernst meint, ob jetzt als Racer oder Freestyler, sollte sich einen Verein suchen. Der MSC Freisinger Bär ist da sehr gefragt, da sitzen die Kinder bereits mit fünf Jahren auf Motocross-Maschinen. Aber auch in Hausham, Hohenlinden oder Penzberg gibt es Vereine und Motocross-Strecken.“
Was für Tricks gibt es? „Wenn man schon springen kann, fängt man damit an, seine Hände vom Lenker zu nehmen oder die Füße von den Fußrasten. Später kommen dann Tricks wie: ,Can can’ – der Fahrer bewegt ein Bein nach vorne auf die andere Seite des Tanks und streckt es aus. Oder der ,Heelclicker’ – dabei schwingt man die Beine außen an seinen Armen vorbei über den Lenker, bis sich die Füße berühren. ,Superman’, ,Tsunami’ oder Saltos sind nur etwas für Profis.“
Kann man im Winter auch abheben? „Je nach Wetterlage. Aber bei Eis und Schnee kann man nicht so gut fahren und fliegen. Der Untergrund sollte auch nicht zu nass und matschig sein. In der Winterpause steht dann vor allem Krafttraining auf dem Programm, um seinen Rücken, Nacken, seine Schultern und Knie zu stärken, die werden bei den Sprüngen extrem beansprucht. Neben Helm und Protektoren mindert ein guter Muskelaufbau die Verletzungsgefahr. Die Saison beginnt im April wieder. Und ich werde vorher noch ein paar Trainingslager in Spanien, Italien oder Südfrankreich einplanen.“