Mosley startet nochmal durch

FIA-Präsident Mosley macht vielleicht weiter. Nazi-Vorwürfe erweisen sich als haltlos.
von  Abendzeitung
Max Mosley fühlt sich geschmeichelt über den Vorschlag, auch über 2009 hinaus FIA-Präsident zu bleiben.
Max Mosley fühlt sich geschmeichelt über den Vorschlag, auch über 2009 hinaus FIA-Präsident zu bleiben. © ap

LONDON - FIA-Präsident Mosley macht vielleicht weiter. Nazi-Vorwürfe erweisen sich als haltlos.

Max Mosley will womöglich doch über den Oktober 2009 hinaus dem Motorsport erhalten bleiben und nun doch nicht als Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA zurücktreten. „Es gibt großen Druck aus der ganzen Welt, dass ich weitermachen soll, was ich sehr nett finde", sagte Mosley jetzt vor einer Gruppe internationaler Journalisten: „Der Job bedeutet aber harte Arbeit, und ich bin bereit für eine weniger aktive Rolle. Aber sag niemals nie."

Nach einer Ende März bekannt gewordenen Sex-Affäre hatte Mosley die Vertrauensfrage gestellt und war überzeugend in seinem Amt als FIA-Präsident bestätigt worden. Damals hatte er seinen freiwilligen Rückzug für den Oktober 2009 angekündigt. Vor Gericht siegte Mosley im Juli ebenfalls und bekam bestätigt, dass der von einigen Medien nach der Orgie mit fünf Prostituierten vorschnell hergestellte Nazi-Hintergrund, der angeblich auf einem Video zu erkennen gewesen sein soll, pure Erfindung englischer Medien ist.

Auch die AZ hatte Agenturberichte über die Veröffentlichungen in englischen Zeitungen übernommen und mehrfach über das ominöse Video berichtet und stellt hiermit klar, dass die Nazivorwürfe sich als falsch herausgestellt haben. Auf den Videos gibt es keinerlei Bezüge zum Nationalsozialismus. Insbesondere werden keine Nazi-Uniformen und/oder KZ-Häftlingskleidung getragen und auch keine naziähnlichen Gesten und/oder Äußerungen gemacht.

Mosley war danach von den Automobilherstellern Mercedes, BMW, Honda und Toyota zum Rücktritt aufgefordert worden - jetzt wehrt er sich. „Zwei deutsche und japanische Teams haben damals leider sehr fehlgeleitete Pressemitteilungen veröffentlicht“, meinte der 68-Jährige. „Sie hätten sich die Mühe machen können, zum Telefon zu greifen und mich nach der Wahrheit zu fragen. Das haben sie nicht getan. Jetzt schämen sie sich möglicherweise deswegen – und das sollten sie auch.“

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