Mit welcher Technik Ihnen der Bunkerschlag gelingt

Jeder Anfänger weiß schon wie es geht, trotzdem bleiben Bunkerschläge ein Albtraum.
Im Golfunterricht stelle ich häufig fest: Damen führen einen zu zaghaften Schwung aus, der Schlägerkopf entwickelt zu wenig Dynamik und bleibt im Sand hängen. Männer hingegen langen deftig hin, der Eintreffwinkel des Schlägers ist viel zu steil und der Schläger taucht zu tief in den Sand ein. Ergebnis: Der Ball bewegt sich trotz immenser Gewalt kaum aus dem Bunker.
Beide Geschlechter teilen jedoch die Angst vor dem sauberen Treffen des Balles, der dann anstatt auf einer Sandwelle aus dem Bunker zu reiten, meilenweit übers Grün hinausschießt. Dabei ist alles was wir wollen, den Sand und nicht den Ball zu treffen.
Auf den Fotos sehen Sie, dass der Schläger im Durchschwung vor dem Ball ist. Hätte ich den Ball getroffen, wäre die Kugel nicht mehr im Bild, sondern schon 30 Meter weiter.
Die Formel ist ganz einfach: Schläger bewegt Sand – Sand bewegt Ball. Um diesen Effekt zu erreichen, benötigen Sie den richtigen Eintreffwinkel und die dazu passende Geschwindigkeit. Um diese Faktoren kontrollieren zu können, müssen Sie auf dem Übungsgelände experimentieren.
Schlagtechnik. Das Wedge-Design begünstigt dieses Gleiten durch den Sand mit der hinteren Kante (Trailing Edge) und der breiten Sohle mit viel Bounce. Solange auch noch die Schlagfläche ein wenig geöffnet und der Eintreffwinkel nicht zu steil wird, kann kaum etwas schief gehen. Ansonsten gräbt sich die scharfe Vorderkante (Leading Edge) automatisch in den Sand ein.
Acht Schritte auf dem Weg aus dem Bunker:
1. Graben Sie den linken Fuß etwas tiefer im Sand ein als den rechten. Dadurch verlagern Sie mehr Gewicht auf die linke Seite. Lehnen Sie sich nicht aktiv nach links, dies begünstigt einen steilen Rückschwung, was Sie auf keinen Fall wollen.
2. Richten Sie Ihre Schultern, Hüfte und Füße mit nur leicht geöffnetem Stand ca. 20 Grad links vom Ziel aus.
3. Bei guter Lage befindet sich der Ball etwas gegenüber der linken Ferse. Je tiefer das Spielgerät im Sand eingebohrt ist, desto mehr sollte es zur Mitte wandern.
4. Die geöffnete Schlagfläche ist etwas rechts vom Ziel ausgerichtet. Täuschen Sie sich nicht, die Flugrichtung hat mit der Ausrichtung des Schlägerkopfes nichts zu tun, da es keinen Kontakt zwischen Ball und Schläger gibt.
5. Winkeln Sie Ihre Handgelenke im Rückschwung sofort ab und holen Sie zudem weit genug aus. Die Hüfte dreht etwas früher als sonst, um einen steilen Rückschwung zu vermeiden. Schlagen Sie nicht härter zu als bei einem Pitchschlag aus dem Semirough.
6. Konzentrieren Sie sich nicht auf den Ball, er ist nicht ihr Ziel! Fixieren Sie einen Punkt ca. fünf Zentimeter hinter dem Ball, den wollen Sie treffen!
7. Ihre Knie sollten im Treffmoment gebeugt bleiben, ansonsten besteht die Gefahr, den Ball anstatt den Sand zu treffen.
8. Fühlen Sie, wie das geöffnete Schlägerblatt sauber durch den Sand gleitet. Die rechte Hand sollte den Schlägerkopf freigeben aber nicht schließen, während die linke Hand den Schläger führt.