Mit Medaille auf die Bank?

Sie sind keine Volltreffer der Scouting-Abteilung beim FC Bayern: Jetzt hoffen Breno und Sosa auf eine zweite Chance, ziehen aber Olympia dem Bayern-Start vor.
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Da fliegen die schwarzen Locken: Breno (r.), Bayerns Supertalent aus Brasilien
az Da fliegen die schwarzen Locken: Breno (r.), Bayerns Supertalent aus Brasilien

MÜNCHEN - Sie sind keine Volltreffer der Scouting-Abteilung beim FC Bayern: Jetzt hoffen Breno und Sosa auf eine zweite Chance, ziehen aber Olympia dem Bayern-Start vor.

Das „Servus“ haben sie beide drauf, der Argentinier José Ernesto Sosa (23) und der Brasilianer Vinicius Rodrigues Borges, genannt Breno (18). Bayerisch perfekt.

Doch bei Bayern angekommen waren sie nicht richtig in ihrer ersten Saison. Sosa, der 6-Millionen-Einkauf von Estudiantes de la Plata: Von Chef-Scout Wolfgang Dremmler und Paul Breitner, externe Berater des Vorstandes, für tauglich befunden, brachte er es gerade auf 15 Liga-Auftritte und heimste viel Kritik ein. Und Breno, in der Winterpause auf Empfehlung von Ex-Torjäger Giovane Elber für rund 12 Mio aus Sao Paulo gekommen, durfte nur einmal ran – für 17 Minuten beim 0:0 Wolfsburg.

Keine Volltreffer

„Diesen Burschen durften wir uns nicht von Real Madrid oder Juventus Turin wegschnappen lassen“, sagte Breitner. Doch als Volltreffer der Scouting-Abteilung erwiesen sich beide bislang nicht.

Hat Klinsmann deshalb seinen US-Kumpel Nick Theslof als neuen Scout installiert? Theslof, der in Amerika Coach des Drittliga-Klubs war, bei dem Klinsmann unter dem Pseudonym Jay Goppingen kickte, beschreibt seinen Aufgabenbereich bei „fcb.de“ so: „In erster Linie werde ich als Assistenztrainer beim Training dabei sein und nur beim Bedarf in der Scouting-Abteilung mithelfen.“

Die Bayern-Bosse glauben fest daran, dass sich die Millionen-Einkäufe aus Südamerika durchsetzen. Manager Uli Hoeneß attestiert Sosa „riesiges Talent“, er traut Breno zu, „ein Weltklasse-Spieler“ zu werden. Und die Sorgenkicker selbst? „Klar, war das nicht optimal“, sagt Breno, aber der Trainer (damals noch Ottmar Hitzfeld, d. Red.) und die Vereinschefs gaben mir die sechs Monate Zeit, mich zu akklimatisieren.“

Leidensgenosse Sosa macht „körperliche Defizite, diverse Verletzungen“ verantwortlich für die dürftigen Auftritte. Und „Umstellungsschwierigkeiten“. Denn: „In Deutschland wird anders gespielt als in Argentinien, mit mehr Körpereinsatz, mehr Kraft.“ Sein Fazit: „Ich habe nicht das erreicht, was ich wollte.“

Neue Saison, neues Glück? „Mit dem neuen Trainer-Team, dem ganz neuen Projekt geht es jetzt für alle wieder bei Null los“, meint Sosa, „jeder kriegt eine neue Chance.“ Er glaubt fest an die seine. Weil ihm Chefcoach Jürgen Klinsmann gute Perspektiven signalisiert hat. „Der Trainer hat mir Mut gemacht“, erzählte Sosa. „Er hat mich in Argentinien gesehen, da habe ich ihm sehr gefallen, und er ist sicher, dass ich das Niveau auch bei Bayern erreiche.“

Die Konkurrenz ist groß

Jungspund Breno gibt sich kämpferisch, obwohl seine Konkurrenten um einen Platz in der Innenverteidigung Lucio, Demichelis und van Buyten heißen. „Die Konkurrenz ist groß. Aber ich habe sehr großes Potenzial, um mich durchzusetzen. Meine Eingewöhnungszeit ist vorbei, ich bin jetzt bereit und habe die nötige Energie, mir einen Stammplatz zu erkämpfen.“

Doch erstmal sagen beide „Servus“ zu Bayern. Breno und Sosa spielen mit ihren Nationalteams im August bei Olympia in Peking. Fehlen also in beim Bundesliga-Start. „Schon etwas ungünstig“, sagt Sosa. Aber vielleicht sitzen er und Breno dann wenigstens mit einer Medaille um den Hals auf der Bayern-Bank.

Franz Meier

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