Mit dem richtigen Rucksack in die Berge

Den trägt man nicht – den zieht man an: Ein guter Rucksack ist alles andere als ein Transportgerät für Gegenstände und Utensilien. Ein Rucksack ist viel mehr Teil der Kleidung und passt im Idealfall wie ein guter Schuh. Und auch hier heißt es: ausprobieren und probetragen, am besten gefüllt. 
Christian Bonk |
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Wenn der Rucksack passt, macht die Tour doppelt Spaß.
AZ Wenn der Rucksack passt, macht die Tour doppelt Spaß.

Ob für den täglichen Weg ins Büro, die Trekkingtour am Wochenende oder zwei Wochen Finnland auf eigene Faust: Rucksäcke gibt es für jeden Art Tour in einer schier unendlichen Auswahl. Hier ein paar Tipps, damit der Rucksack nicht zur Plage wird.

Welches Volumen für wen? Der Größe nach unterscheidet man zwischen Expeditionsrucksäcken, die bis 100 Liter oder mehr Fassungsvermögen haben können. Diese Rucksackmodelle haben ein massives Tragegestell und viele Zubehörfächer und eigenen sich für richtig lange Touren und Expeditionen. Trekking-Rucksäcke bis ca. 70 Liter Volumen sind für ein- bis zweiwöchige Touren gedacht. Sie haben in der Regel ein technisches Tragesystem, verfügen über Befestigungsmöglichkeiten für Schlafsack und Matte und sind in der Regel mit mehreren Fächern ausgestattet. Hiking-Rucksäcken bis 50 Liter: sie sind die idealen Teile für Touren bis zu einer Woche, ähnliche Ausstattung wie die Trekking-Fraktion.

Darunter wird es leichter und natürlich auch viel kompakter mit Bike-Rucksäcken sowie Modellen für die Speedsportarten Trailrunning und Speedhiking (maximal 20 Liter). Sie sind die Begleiter für eine – gerne auch mal lange – Trainingseinheit, von der man garantiert nach dem Training wieder heimkommt. Getränke, Schutzkleidung, Müsliriegel und Beleuchtungstools müssen hier Platz finden. Für Tagestouren-sind Rucksäcke bis 30 Liter gedacht. Hier muss nicht um jedes Gramm gefeilscht werden, hinein kommen Verpflegung, Wechselwäsche, Regenschutz, Getränke, Lampe, Multitool und Stirnlampe, so ist man für einen erlebnisreichen Tag ohne Übernachtung bestens gewappnet.

Daypacks (10 bis 20 Liter) sind praktische Alltagsbegleiter, quasi die Outdoorantwort auf eine geräumige Handtasche (Dazu die einzige Tages-Taschenform, mit der „er“ sich sehen lassen kann, ohne ausgelacht zu werden …). Die Modelle für Winteraktivitäten unterscheiden sich hauptsächlich durch Befestigungsmöglichkeiten für Ski, Stöcke oder Snowboard und werden in gleichen Größen angeboten wie die Ganzjahresmodelle. Gänzlich abgespeckt kommen die alpinen Rucksäcke daher. Bei Ihnen gibt es natürlich auch verschiedenen Größen je nach geplanter Tourlänge. Allerdings sind sie meist sehr spartanisch ausgestattet und damit gewichtsoptimiert, ferner haben sie kaum Vorrichtungen für Ausrüstung, die außen am Rucksack verstaut wird. Denn das stört gewaltig beim Klettern und kann zu lebensgefährlichen Situationen führen.

Welches Tragesystem? Grundproblem bei jeder Art Rucksack ist der Formschluss zwischen Rücken beziehungsweise Hüfte und Rucksack. Die Hersteller haben inzwischen die verschiedensten Systeme designed, um möglichst viel Luft zwischen Rucksack und Rücken zu bekommen. Bei einigen Systemen liegt auf dem Rücken ein stabiles Netzgewebe auf, das einen Mindestabstand zwischen Rücken und Rucksackkörper gewährleistet. Bei anderen Systemen liegt der Rucksack direkt auf dem Rücken auf, wird aber durch ein ausgeklügeltes Kanalsystem mit Luft durchströmt. Hier kommt es natürlich ganz extrem auf das persönliche Feuchtigkeitsempfinden an sowie auf die Intensität, mit der geschwitzt wird. Außerdem bieten die Hersteller meist auch Rucksäcke für Damen an. Hierbei sist das Tragesystem auf die weibliche Anatomie abgestimmt. Außerdem gibt es diverse verstellbare Systeme, die genau auf den jeweiligen Rücken angepasst werden können. Hüftgurt/Brustgurt Ein breiter, anatomisch geformter Hüftgurt ist prinzipiell das wichtigste Bauteil eines Rucksacks. Denn er (vorausgesetzt, der Rucksack passt) leitet so viel Gewicht wie möglich auf die äußerst lastfähigen Hüften und entlastet so die Schultern. Er sollte leicht verstellbar und harmonisch abstimmbar sein mit dem Brustgurt. Die beiden Bauteile sind vergleichbar mit dem Schnürsystems eines Schuhs: Nur wenn es fein verstellbar und sensibel anpassbar ausfällt, kann man von einer optimalen Passform profitieren.

Auch die Schultergurte sollten breit sein und über eine durchgehende Polsterung verfügen. Auch von Vorteil ist, wenn das Meshgewebe auf der Innenseite schnell trocknet. Ferner sollten die Gurte mit jeweils einem Handgriff enger oder weiter zu stellen sein. So kann man den Sitz des Rucksacks nach Belieben an die jeweilige Situation anpassen. 

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