Miri, die Gold-Hoffnung
OBERHOF Selber schuld: Wer so schießt, rennt und gewinnt, muss sich wieder Fragen nach einer Freundin namens Neuner gefallen lassen: „Ich bin ich und will nicht die neue Lena sein“, sagte Deutschlands neue beste Biathletin Miriam „Miri“ Gössner, „sie hat uns riesengroße Fußstapfen hinterlassen. Was sie erreicht und gewonnen hat, ist einfach einmalig.“
Kurz zuvor hatte sich die 22-Jährige ihren zweiten Saisonerfolg gesichert. Trotz zweier Strafrunden ließ sie die fehlerfreie und in der Loipe starke Norwegerin Tora Berger hinter sich. „Ich habe gedacht, dass das mit dem Sieg bei null Fehlern einfach wird“, gestand die Gesamtweltcup-Führende Berger. Es reichte aber nicht – weil Gössner mal wieder die beste Laufzeit in den sulzigen Oberhofer Schnee brannte.
Fast schade, dass die WM in Nove Mesto (Tschechien) erst in einem Monat beginnt. „Es wäre sicher lustig, wenn es jetzt so weiter gehen würde“, sagte Gössner, „aber in den nächsten Wettkämpfen wird es sicher wieder schwieriger.“ Da hatte sie richtig geahnt: Schon am Tag darauf beim Verfolgungsrennen landete die Garmischerin auf Rang zehn - mit zehn Schießfehlern. „Ich hatte weniger Wind erwartet, aber es war wohl doch mehr“, meinte Gössner, „wenn man fünf Fehler gleich am Anfang schießt, ist man erstmal demotiviert. Ich habe aber trotzdem versucht zu kämpfen. Ich kann gut schießen, das habe ich schon einmal gezeigt. So viele Fehler habe ich schon lang nicht mehr erlebt.“
Im Gesamtweltcup ist sie nun Zweite hinter Berger, vor Andrea Henkel. Schöne Aussichten für den am Mittwoch in Ruhpolding beginnenden Heim-Weltcup.
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