Minis Münchner Handball-Traum

Dominik Klein tritt mit Kiel beim Supercup in der Olympiahalle an – und will zum FC Bayern
München - Bauplätze im Münchner Umland sind rar und teuer, das hat Dominik Klein längst feststellen müssen. „Nach Karriereende wollen meine Frau Isabell und ich gerne in die Nähe ihrer Eltern in Oberschleißheim ziehen”, erzählt der Handball-Nationalspieler, „wir waren schon einige Male zur Grundstückssuche hier, aber haben noch nichts Passendes gefunden. Wir haben sogar schon eine Anzeige geschalten.”
Klar, seine sportliche Karriere beim THW Kiel, mit dem er am Dienstag (20 Uhr, Sport1) in der Münchner Olympiahalle gegen Meister HSV Hamburg um den Supercup antritt, steht bei „Mini” Klein momentan im Fokus. „Der Supercup ist die Standortbestimmung vor der neuen Saison. Ich bin positiv gestimmt, dass wir wieder oben stehen werden”, sagt der 27-Jährige also. Aber warum sollte er nicht die Gelegenheit nutzen, um die versammelte Münchner Presse für seine privaten Zwecke einzuspannen? „Es darf mich jeder gerne anrufen, der einen Hinweis für mich hat”, sagt Klein im originalen Aktenzeichen-XY-Ton und schmunzelt: „Wir sind für alles offen und dankbar.”
Noch hat der gebürtige Unterfranke, der 2007 mit der DHB-Auswahl Weltmeister wurde, einen Vertrag bis 2014 beim Top-Klub im hohen Norden. Aber die Pläne für die Zeit, wenn er keine Bälle mehr von Linksaußen aufs Tor feuert, entwickeln sich weiter. Die Zukunft liegt in Oberbayern, eindeutig. Wenn Klein ins Träumen gerät, wird es seiner Frau – selbst Erstliga-Handballerin beim Buxtehuder SV – manchmal unheimlich. „Isabell muss mich schon mal bremsen”, verrät Klein, der bereits Verbindung zum Bayerischen Handball-Verband aufgenommen hat. „Ich könnte mir gut vorstellen, etwas in der Jugendarbeit zu machen.”
Auch das Basketball-Projekt des FC Bayern verfolgt Klein mit großem Interesse. Es wäre großartig, wenn so etwas auch im Handball möglich wäre, findet Klein: „Für den FC Bayern könnte es eine gute Möglichkeit sein, sich als Marke zu vergrößern.” Für diesen Fall stünde der Informatikkaufmann bereit, nicht nur, „weil ich seit meiner Kindheit Fan des FC Bayern bin”. Seine zukünftige Verbindung zum Klub von der Säbener Straße sei vorherbestimmt, scherzt Klein: „2009 habe ich meinen Junggesellenabschied in der Allianz Arena beim Spiel gegen Gladbach gefeiert. Und im Stadionheft wurde auch über den Aufstieg der Handball-Abteilung berichtet. Da wusste ich: Das ist ein Zeichen!”
Noch spielen die Roten allerdings in der Bezirksliga. Präsident Uli Hoeneß betonte bislang stets, dass Basketball das einzige größere Projekt neben der mächtigen Fußball-Abteilung sei. „Aber vielleicht ist es in drei, vier Jahren so weit, dass sie auch im Handball konkreter werden”, hofft Klein. Bis dahin dürfte auch seine Grundstückssuche in Oberschleißheim erfolgreich erledigt sein.