Mercedes-Rosberg: "Wird alles etwas spannender"

Barcelona - Das Ganze war am Rande des Treffens der Strategiegruppe und der Formel-1-Kommission in Genf bereits durchgesickert, jetzt heißt es von Seiten des Automobil-Dachverbands FIA, der neue Quali-Modus solle "schnellstmöglich zum Einsatz kommen".
Auch wenn noch das abschließende Votum durch den Motorsport-Weltrat (4. März in Genf) aussteht: Die Reise nach Jerusalem soll die Königsklasse aufpeppen.
Am Ende soll nur einer übrigbleiben: Mit einem Ausscheidungsfahren im Stile des Kinderspiels will die Formel 1 dem drohenden Bedeutungsverlust trotzen und das Qualifying zu einem Spektakel erheben.
Das sagen Formel-1-Protagonisten
Nico Rosberg (Mercedes): "Das wird alles etwas spannender dadurch. "Wir werden künftig früh rausfahren und eine Zeit setzen müssen."
Lewis Hamilton (Mercedes): "Der Modus wird nicht viel ändern. Ich habe aber die Hoffnung, positiv überrascht zu werden. Für die Zuschauer wird das Spektakel größer, weil vermutlich mehr Autos auf der Strecke sind."
McLaren-Renndirektor Eric Boullier: "Am Ende werden weiter die besten Autos vorne stehen. Allerdings werden Fahrfehler härter bestraft."
Williams-Technikchef Pat Symonds: "Solange die Regeln nicht aufgeschrieben sind, ist alles noch Theorie."
Erstes Qualifying am 19. März
Am 19. März steht das erste Qualifying der Saison für den Großen Preis von Australien in Melbourne an. Beim neuen Format wird wie bisher in drei Qualifikations-Abschnitten gefahren, der erste dauert 16, der zweite 15, der dritte 14 Minuten.
Im ersten Abschnitt, dem Q1, wird nach sieben Minuten der erste Fahrer abgewunken, danach ist die Session im 90-Sekunden-Takt bis zur karierten Flagge jeweils für den Langsamsten beendet. Im Q2 beginnt dieser Vorgang nach sechs, im Q3 nach fünf Minuten.
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In den letzten 90 Sekunden des Q3 ermitteln die beiden schnellsten Fahrer dann in einer Art Finale die Pole Position.
Auf Empfehlung der Strategiegruppe stimmte die Formel-1-Kommission weiterhin dafür, die Deadline für eine Einigung im Hinblick auf das sportliche und technische Reglement für 2017 auf den 30. April zu verschieben.
Generelle Einigkeit besteht darüber, die Boliden 2017 mit mehr Abtrieb auszustatten und damit die Autos schneller zu machen. FIA, Teams und Reifenhersteller Pirelli klären hier noch Detailfragen.
Was den Cockpitschutz angeht, bezeichnete die FIA das "Halo"-System, bei dem der Kopf des Fahrers durch drei Streben geschützt ist, als die "derzeit bevorzugte Option".
Weitere Modelle würden aber untersucht und getestet. Weiterhin wurde die Einführung einer Trophäe für den "Fahrer des Tages" beschlossen.