Massa holt Pole Position - Hamilton Vierter

Sao Paulo (dpa) - Dank seines Pole-Hattricks in Sao Paulo kann sich Felipe Massa wieder vage Hoffnungen auf ein WM-Wunder machen. Der Ferrari-Pilot fuhr in der Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien zum dritten Mal in Serie die Bestzeit.
von  Abendzeitung
Felipe Massa ist mit dem Ergebnis der Qualifikation zufrieden.
Felipe Massa ist mit dem Ergebnis der Qualifikation zufrieden. © dpa

Sao Paulo (dpa) - Dank seines Pole-Hattricks in Sao Paulo kann sich Felipe Massa wieder vage Hoffnungen auf ein WM-Wunder machen. Der Ferrari-Pilot fuhr in der Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien zum dritten Mal in Serie die Bestzeit.

WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton musste als Vierter hinter Jarno Trulli im Toyota und Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari dagegen einen herben Dämpfer hinnehmen. Allerdings reicht dem McLaren-Mercedes-Piloten beim Formel-1-Finale ein fünfter Platz zum Titeltriumph. «Ich versuche, das Rennen zu gewinnen. Dann müssen wir abwarten, was passiert», sagte Massa nach seiner Meisterleistung.

Hamilton nahm seine klare Niederlage gelassen: «Das wird bestimmt ein hartes Rennen, aber ich bin mit unserer Tankstrategie sehr zufrieden.» Er sehe sich in einer guten Position, den Grand Prix an gleicher Position wie die Qualifikation zu beenden - was zum Titel reichen würde. «Das ist unser Ziel», sagte Hamilton. «Wir müssen nichts Spektakuläres tun.» McLaren-Teamchef Ron Dennis machte sich ebenfalls keine Sorgen: «Ich gehe davon aus, dass sie weniger Benzin als wir haben. Wir müssen Massa nicht schlagen.»

Die Brasilianer jubelten nach der Gala ihres Lokalhelden ausgelassen und pfiffen Hamilton gnadenlos aus. Als der Brite in seinem ersten Versuch nach einem Fahrfehler kurz auf die Randsteine gerutscht war, johlten Tausende im «Autodromo José Carlos Pace» voller Schadenfreude. Bezeichnend für den dramatischen Schlagabtausch zwischen den beiden WM-Rivalen war auch die Reaktion der Väter: Während Anthony Hamilton betreten nach unten blickte, ballte Luiz Antonio Massa siegesgewiss die Faust und strahlte übers ganze Gesicht.

«Ein Traum ist wahr geworden», stammelte der sichtlich bewegte Felipe Massa. «Es ist schwierig, meine Gefühle auszudrücken. Die Fans sind einfach unglaublich. Es ist toll.» Der 27-Jährige distanzierte in seiner perfekten Runde in 1:12,368 Minuten auf dem 4,309 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs die Konkurrenz um Welten. «Es ist ein Vorteil, von der Spitze zu starten», sagte Massa. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug machte seinem Fahrer und dem ganzen Team Mut: «Eine gute Ausgangsposition für Lewis in Reihe zwei und Heikki Kovalainen in Reihe drei. Mal sehen, wer welche Strategie fährt. Ich denke, unsere ist sehr gut und unser Speed auch.» Hamiltons Vorteil liegt laut Haug darin, dass dieser im Gegensatz zu seinem Rivalen nicht gewinnen müsse.

Räikkönen kündigte Schützenhilfe für seinen Teamkollegen an. Im Vorjahr hatte der Finne dank des von Massa geschenkt bekommenen Sieges sowie Hamiltons Fahrfehler und dessen technischen Problemen noch ein WM-Wunder geschafft. Jetzt hoffen Massa und die ganze Scuderia auf ein zweites Mirakel. «Der Druck liegt auf Hamilton. Ich habe nichts zu verlieren», urteilte der Brasilianer. Räikkönen sagte: «Ich hoffe, wir erwischen einen guten Start. Unser Auto ist stark genug, um vorne wegzufahren. Unser Ziel ist ein Doppelerfolg. Der Rest liegt nicht in unserer Hand.»

Tatsächlich müssen sich im Fall eines Ferrari-Doppelerfolgs noch drei weitere Fahrer vor Hamilton platzieren, damit Massa diesem noch den greifbar nahen Titel abjagen kann. Der McLaren-Mercedes-Mann (94 Punkte) führt mit sieben Zählern Vorsprung vor dem Brasilianer (87). Hamilton reicht selbst im Fall eines Massa-Sieges ein fünfter Rang, um mit 23 Jahren, 9 Monaten und 26 Tagen jüngster Weltmeister der Grand-Prix-Geschichte zu werden.

Angesichts der Dramatik ging das gute Abschneiden der Deutschen etwas unter. Monza-Sieger Sebastian Vettel belegte im Toro Rosso in 1:13,082 Minuten den siebten Platz vor Nick Heidfeld (Mönchengladbach) im BMW-Sauber. Toyota-Pilot Timo Glock (Wersau) schloss die Top-Ten-Rangliste ab. Enttäuschung dagegen bei Nico Rosberg (Wiesbaden) im Williams-Toyota nach Rang 18 und Force-India- Vertreter Adrian Sutil (Gräfelfing), der 20. und damit Letzter wurde.

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