Massa dankt Gott und dem lieben Schumi

Der in Budapest schwer verunglückte Pilot will „schnellstmöglich wieder in den Ferrari klettern“. Williams gegen Schumacher-Testfahrten
von  Abendzeitung
Felipe Massa ist noch deutlich gezeichnet von seinen Verletzungen.
Felipe Massa ist noch deutlich gezeichnet von seinen Verletzungen. © Reuters

Der in Budapest schwer verunglückte Pilot will „schnellstmöglich wieder in den Ferrari klettern“. Williams gegen Schumacher-Testfahrten

BUDAPEST Diese ersten Schritte zurück ins Cockpit wollte er unbedingt ohne Hilfe machen. Als der Krankenwagen Montagvormittag den Budapester Flughafen erreicht hatte, stieg Felipe Massa also von seiner Trage, ging lächelnd zu den Sicherheitsbeamten, gab ihnen die Hand und bestieg den Privatjet, der ihn heim nach Brasilien bringen sollte.

Die Spuren der Kopf-OP, die Massa das Leben rettete, waren noch deutlich zu sehen - Massas linkes Auge war noch stark geschwollen, über dem Auge erstreckt sich außerdem eine längere Risswunde. Aber Massa wird nach Ansicht der Ärzte wieder der alte. Wie sein Leibarzt Dino Altman, der ihn, zusammen mit seiner schwangeren Frau Raffaela, seinem Vater Luiz Antonio, Mutter Elena und Bruder Dudu vom Krankenhaus abholte, soll Massa in Sao Paulo noch zwei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, ehe er sich zu Hause auf sein Comeback im Ferrari vorbereiten kann.

„Ich fühle mich nun deutlich besser und will so schnell wie möglich wieder fit werden und auch schnellstmöglich wieder in meinen Ferrari klettern“, sagte Massa vor seinem Abflug aus Ungarn in einem Interview mit „ferrari.com“. An seinen Horrorunfall vom vergangenen Samstag auf dem Hungaroring kann sich der 28-Jährige allerdings nicht erinnern. „Ich weiß genau, dass es eine Feder vom Auto von Rubens Barrichello war, die mir an den Helm geschlagen ist. Ich weiß auch, dass irgendetwas passiert ist, aber von dem Moment, als es passierte, habe ich nichts mitbekommen“, sagte er. „Man hat mir gesagt, dass ich bewusstlos war und später in Reifenstapel eingeschlagen bin. Zwei Tage später bin ich im Krankenhaus wieder aufgewacht.“

Er müsse Gott danken, erklärte Massa, dass er das Ganze einigermaßen unbeschadet überstanden habe. Und natürlich Michael Schumacher, der ihn während seiner Rekonvaleszenz im Ferrari vertreten wird. „Es ist die beste Entscheidung, dass ein so toller Mensch mein Auto bekommt. Ich bin sicher, dass alle froh sind, dass er nochmal zurückkehrt“, sagte er.

Zumindest auf Frank Williams dürfte dies nicht uneingeschränkt zuzutreffen. Der Besitzer des Williams-Rennstalls torpediert nämlich Schumachers Vorbereitungen auf seine sensationelle Rückkehr auf die Formel-1-Rennstrecken dieser Welt. Ferrari hatte die anderen Rennställe in einem Brief gebeten, das strikte Testverbot während der Saison für Schumacher zumindest für einen Tag zu lockern. Die in der Rennstallvereinigung Fota vereinigten Rennställe stimmten dem zu, Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug erklärte gar, dass Schumi gerne auch „zwei Wochen testen“ dürfte. Doch Williams legte sein Veto ein. „Während wir Michael Schumachers Rückkehr in die Formel 1 begrüßen, ist es nun mal Fakt, dass jede Form von Tests in der Saison strikt verboten ist“, sagte Frank Williams. „Zum Wohle der Beständigkeit und Fairness lehnen wir daher Ferraris Antrag ab, vor dem Großen Preis von Europa zu testen“, erklärte er.

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