Martin Kaymer: „Meine Mutter hat mich begleitet“

Europas bester Golfer zieht Bilanz: „Ich habe alle Karriere-Ziele in nur einem Jahr erreicht.“
von  Abendzeitung
Gut in Schwung: Martin Kaymer
Gut in Schwung: Martin Kaymer © dpa

Europas bester Golfer zieht Bilanz: „Ich habe alle Karriere-Ziele in nur einem Jahr erreicht.“

KÖLN Der Missmut über seinen 13. Platz beim Dubai World Championship am Sonntag hielt nicht lange bei Martin Kaymer, denn die Platzierung reichte für einen noch größeren Erfolg: Weil Konkurrent Graeme McDowell aus Schottland wie der Deutsche 282 Schläge brauchte, darf sich Kaymer nun offiziell mit dem Titel des besten europäischen Golfers schmücken.

Erster Major-Titel, drei weitere Turniersiege, dazu ein Erfolg im Ryder Cup, 4461011 Euro Preisgeld und am Ende der Europa-Titel: 2010 hätte für Kaymer kaum besser laufen können. Mit bisher insgesamt 9874544 Euro Preisgeld kratzt er schon an der 10-Millionen-Marke. „Er hat diesen deutschen Langer-Schumacher-Vettel-Blick. Alle diese deutschen Sportler haben diesen Blick, der zeigt, dass sie nichts beeindruckt“, sagte der Weltranglistenerste Lee Westwood über Kaymer.

Jetzt spricht der erst 25-Jährige aus Mettmann über...

seinen kometenhaften Aufstieg in die internationale Golf-Elite: „Ich habe alle meine Karriere-Ziele in nur einem Jahr erreicht, viel schneller, als ich gedacht habe. Das ist unglaublich und macht mich sehr stolz.“

sein Erfolgsrezept: „Nur wer privat glücklich ist, kann auch sportlich gut sein. Meine Familie ist mir sehr wichtig und mein großer Rückhalt. Als mich mein Vater in Dubai am letzten Loch umarmt hat, war das ein besonderes Gefühl.“

die Gedanken an seine vor zwei Jahren an Krebs gestorbene Mutter: „Ich habe die ganze Woche an sie gedacht. Meine Mutter hat mich hier begleitet, das war ein tolles Gefühl.“

seine Pläne in den kommenden Wochen: „Ich nehme nicht am Turnier in Kalifornien teil, sondern stelle meine Schläger jetzt in die Ecke. Ich weiß aber nicht, wie lange ich es ohne Golf aushalte.“

seine Ziele für das Jahr 2011: „Ich will vor allem meine Leistung aus diesem Jahr bestätigen. Die British Open zu gewinnen, wäre für mich als Europäer ein Traum. Außerdem möchte ich mal ein Hole-in-One schaffen. Aber das kann man nicht trainieren, dafür braucht man Glück.“

seine Chancen bei der Wahl zu Deutschlands Sportler des Jahres 2010: „Da steht Sebastian Vettel auf der Pole Position. Ich sehe mich noch nicht auf einer Stufe mit ihm oder einem Dirk Nowitzki.“

den Weg zu größerer Bekanntheit: „Wenn ich mehr öffentliche Termine wahrnehme, wird vielleicht auch der Golfsport in Deutschland bekannter. Ich bin da auf einem guten Weg und muss mein Ding durchziehen.“

seine Weihnachtswünsche: „Ich möchte vor allem in Ruhe mit der Familie feiern.“

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