Martin: Erst siegen, dann hungern

Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin will umschulen und die Tour gewinnen, dafür müssen „vier Kilo weg”.
az-sport, dpa, SID |
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Nantes -  Die Ansage ist klar und eindeutig. Der Deutsche Tony Martin hat sich vor dem ersten Einzelzeitfahren der 100. Tour de France selbst zum großen Favoriten ausgerufen. „Ich bin extrem selbstsicher – alles andere als ein Sieg wäre zutiefst enttäuschend”, sagte der zweifache Zeitfahr-Weltmeister vor dem Kampf gegen die Uhr am Mittwoch über 33 Kilometer zwischen Avranches und dem am Atlantik gelegenen Kloster Mont Saint Michel.

Und das obwohl Martin immer noch unter den Folgen seines schweren Sturzes bei der 1. Etappe leidet. Lungenquetschung, Gehirnerschütterung, Prellungen und Schürfwunden am ganzen Körper, die teilweise bis auf den Muskel gingen, so die Bilanz des unfreiwilligen Bodenkontakts.

„Der Heilungsverlauf ist sehr gut, ich habe immer weniger Bandagen”, sagte Martin, der zwischenzeitlich von Radkeller Marcel Kittel, der die 1. Etappe gewonnen hatte, angesichts der Bandagen und Pflaster als „Mumie” bezeichnet hatte. Die tiefe Fleischwunde am Ellenbogen hat ihm am meisten zugesetzt. „Sie wird bis Paris nicht mehr zuheilen. Das wichtigste ist, dass keine Infektion reinkommt”, erklärte Martin, der 2011 seine bisher einzige Touretappe gewinnen konnte.

Bei dieser Frankreich-Rundfahrt wird er sich noch ganz auf die Zeitfahren konzentrieren, danach will Martin umschulen, er will Allrounder werden und damit irgendwann auch um den Gesamtsieg mitfahren. Dafür steht ihm aber eine Metamorphose bevor. „Ich werde dann wohl um die vier Kilogramm abnehmen müssen”, sagte der zweifache Zeitfahr-Weltmeister Martin. Figürlich muss er sich den „Hungerhaken” (Martin) wie Christopher Froome und Co. annähern, um besser über die Berge zu kommen. „Da zählt jedes Gramm.”
Nach den Weltmeisterschaften im September in Florenz soll die Verwandlung vom Zeitfahr-Spezialisten zum Klassementsfahrer beginnen. „Tony hat den 'Motor', um die Tour zu gewinnen. Das beweist er im Zeitfahren”, meinte Teamarzt Helge Riepenhof,

„Er muss seine großen Muskelpakete an den Oberschenkelnverringern, das geht mit speziellem Training. Auch an den Schultern hat er ziemlich viel Muskulatur”, sagte der Orthopäde und Unfallchirurg Riepenhof, dessen spezielle Fähigkeiten bei der Versorgung der Wunden sehr hilfreich waren.

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