Martin: "Diese Tour war wie ein Traum"

PARIS - Aber den Etappensieg am Mont Ventoux verpasste der Cottbuser nur knapp.

Am Mount Ventoux, dem gefürchteten Schicksalsberg der Tour de France, da blieb Deutschlands Jungstar Tony Martin der große Triumph noch versagt. Den Schlussspurt verlor der 24-Jährige gegen seinen spanischen Fluchtgefährten Juan Manuel Garate. Und trotzdem fühlte sich Martin als Sieger. „Diese Tour, das war wie im Traum. Ich habe mich hier als Radprofi weiterentwickelt“, sagte der Cottbuser.

Und wie! Mit einer zwölftägigen Triumphfahrt im Weißen Trikot des besten Nachwuchsprofis hatte der Tour-Debütant alle überrascht. „Es freut mich, dass ich ein wenig dafür sorgen konnte, dass das Interesse am Radsport wieder da ist“, sagte Martin, dem die dreiwöchigen Strapazen aber dann doch noch ein bisschen zu lang waren. In den Alpen brach er ein. „Da war ich zwischenzeitlich ein bisschen platt“, gab er zu.

Und doch war die Tour ein Triumph für ihn. „Martin hat alle Erwartungen übertroffen. Nach zwei Wochen hätte er zufrieden nach Hause fahren können“, lobte Sportdirektor Rolf Aldag seinen Rohdiamanten. „aber ich Freude mich für ihm, dass er auch bei dieser letzten Etappe noch dabei ist und sie genießen kann. Das ist unvergesslich.“ Deswegen ist auch seine Freundin Nina nach Paris eingeflogen. Sie kam direkt von einer Studienreise aus Barcelona.

Und bei aller Freude, der Blick geht bei Martin schon längst nach vorne. Zur WM Ende September. Da rechnet sich der sprintstarke Cottbuser Medaillenchancen im Zeitfahren aus. „Ich denke, der Kurs in Mendrisio kommt mir entgegen“, sagte Martin. Seine nahe Zukunft ist auf jeden Fall gesichert. Sein Team Columbia will den 2010 auslaufenden Vertrag ganz schnell vorzeitig verlängern.