Marie Lang nach Titelverteidigung: Bis Montag lasse ich es krachen

Kickbox-Queen Marie Lang verteidigt ihren WM-Titel und belohnt sich mit Lebkuchen. "Bis Montag lasse ich es krachen", sagt sie.
von  Matthias Kerber
Titel verteidigt: Münchens Kickbox-Queen Marie Lang (rechts und kl. Foto) besiegt Rola Khaled.
Titel verteidigt: Münchens Kickbox-Queen Marie Lang (rechts und kl. Foto) besiegt Rola Khaled. © Halil Tosun/ho

München - Sie lachte befreit auf. Sie hatte ihre Gegnerin, die Weltmeisterin Rola Khaled, klar besiegt. Aber noch mehr hatte sie ihre inneren Dämonen, die sie vor dem Kampf gepeinigt hatten, besiegt. Alle Ängste, alle Gedanken daran, hinzuwerfen, den Fight abzusagen, waren aus der so verletzlichen Seele von Marie Lang verschwunden.

"Die Tränen sind getrocknet. Ich bin selten mit mir selbst zufrieden, finde eigentlich immer etwas, an dem ich herummäkeln kann, aber dieses Mal passt alles. Wenn ich überhaupt was auszusetzen habe, dann nur die Tatsache, dass mir wieder kein Knockout gelungen ist. Denn den wollte ich unbedingt", sagte die die Münchner Kickbox-Queen der AZ. Einige Tage vor dem Fight hatte die 32-Jährige ein extrem emotionales Video von sich gepostet, in dem sie unter Tränen einen tiefen Blick in die verletzliche Kämpferseele zugelassen hatte. "Ich wollte mal zeigen, wie es in einem drinnen vor einem Kampf auch mal aussehen kann. Mich hatte ein Infekt sehr stark mitgenommen."

Im Kampf war davon nichts zu sehen. Lang dominierte die Ärztin Khaleb von Anfang an. "In der ersten Runde dachte ich schon, ich habe sie", analysierte Lang, "danach musste ich erst mal in mich reinhorchen: Ist die Luft noch da? Bin ich wirklich fit? Aber alles okay. In unserem Sport ist wirklich ganz viel reine Kopfsache."

Marie Lang will weiter kämpfen

Nach dem Fight belohnte sich die bekennende Naschkatze Lang gleich auf ihre Art: mit Süßigkeiten. "Ich habe mir am Freitag gleich Lebkuchen gekauft und sie wie das Krümelmonster verspeist. Bis Montag lasse ich es jetzt beim Essen krachen, gebe es mir richtig. Aber dann passe ich wieder auf die Ernährung auf", sagte Lang, "ich kriege immer sofort ein schlechtes Gewissen, wenn ich über die Stränge schlage. Daher ist am Montag wieder Schluss."

Die Gedanken an ein Karriereende sind für sie erstmal wieder in den Hinterkopf verbannt. "Ich will nächstes Jahr schon noch kämpfen. Ich führe gerade Gespräche mit den Sponsoren. Wenn sie weiter an Bord sind, mache ich weiter", sagte Lang, "aber eine hundertprozentige Entscheidung ist noch nicht gefallen."

In weiteren Kämpfen bei Stekos Fight Night im Circus Krone setzte sich Pascal Schroth, der seinen ersten Kampf nach einen doppelten Genickbruch bestritt, gegen den Spanier Mariyan Asenov durch Knockout durch. Bei den schweren Jungs gewann der Münchner Danyo Ilunga im "Kampf des Jahres" (Trainer Mladen Steko) gegen den Niederländer Brian Douwes nach hartem Schlagabtausch zweier Ausnahmekämpfer.

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