Maria Höfl-Rieschs Vater hatte hohen Puls beim Zuschauen
Überschäumende Freude in Garmisch-Partenkirchen nach der Silbermedaille für Maria Höfl-Riesch. Ihr Vater ist immer schon froh, wenn sie gesund ins Ziel kommt. Aber so ist's noch schöner.
Garmisch-Partenkirchen - Jubel bei Familie und Fans - nach dem zweiten Platz für Maria Höfl-Riesch im olympischen Super-G am Samstag in Sotschi gab es bei Eltern, Geschwistern und Freunden der Skirennfahrerin daheim in Garmisch-Partenkirchen kein Halten mehr: Jubelnd sprangen sie im Fanclub-Lokal von ihren Plätzen. Vater Siegfried Riesch sprach mit der Nachrichtenagentur dpa über die Silbermedaille seiner Tochter.
Frage: Hatten Sie mit einer Medaille gerechnet?
Siegfried Riesch: Das kam für mich schon überraschend. Ich hatte natürlich gehofft, dass was geht, war aber nicht allzu positiv gestimmt. Aber umso schöner ist es, wenn eine Medaille klappt. Maria hat ja auch im Vorfeld schon einen Dämpfer bekommen bei der Startnummernauslosung. Jede Nummer später macht es schwieriger, die Piste wird weicher. Maria mag die Piste lieber hart und eisig. Und sie hat ja ein Mammutprogramm hier.
Wie sehen Sie die Chancen Ihrer Tochter für die beiden kommenden Rennen?
Auch da bin ich verhalten optimistisch. Riesenslalom ist nicht ihre Spezialdisziplin, der Slalom liegt ihr eher. Im Gegensatz zu den Spezialistinnen hat sie ja gerade mal alle 10 bis 14 Tage ein Slalomtraining. Das wird dann schwierig. Aber es soll ja richtig kalt werden, mit Minusgraden. Das kommt Maria von den Pistenverhältnissen her entgegen.
Wären Sie in Sotschi gerne dabei gewesen?
Ja, vor allem am Montag beim Sieg im Kombinations-Lauf wäre ich gerne dabei gewesen. Wir wollten eigentlich mit einer Reisegesellschaft hinfahren, aber die Unterkunft wäre weit weg gewesen vom Skistadion, und dann hätten wir immer 90 Kilometer hin und zurück fahren müssen.
Die Karriere Ihrer Tochter geht dem Ende entgegen. Sie sie vielleicht sogar ein wenig froh darüber?
In gewisser Weise bin ich schon froh darüber. Man bangt ja doch immer, dass sie gesund herunter kommt. Und dann sieht man die Mädchen stürzen – Maria hatte auch schwere Stürze. Da schaut man immer mit einem hohen Puls und Blutdruck zu. Aber ich denke, die Chance steht 50 : 50, dass Maria noch ein Jahr dranhängt.
Interview: Ute Wessels