Maria Höfl-Riesch und ihr Olympia-Moment: Gold im Schneeregen von Whistler
Wenn ich einen von den vielen Olympia-Momenten rauspicken müsste, dann schon der, als ich 2010 in Whistler im Slalom als Letzte im zweiten Durchgang über die Ziellinie bin und auf der Anzeigetafel das grüne Licht aufgeleuchtet ist: das zweite Gold nach dem in der Kombination! Und das bei dem Wetter: Schneeregen, überhaupt nicht meine Bedingungen!
Marlies Schild hatte damals ordentlich vorgelegt - dachte ich
Aber irgendwie war ich so im Flow, ich hatte ja schon eine Goldmedaille in der Tasche. Trotzdem hätte ich nicht für möglich gehalten, dass das zu schaffen ist. Marlies Schild hatte vor mir einen Wahnsinns-Lauf, was ich oben am Jubel der Österreicher mitbekommen habe, und dachte mir: "Oh je, die Schild hat wieder einen rausgehauen! Aber eine Silbermedaille wäre ja auch was." Aber dann hatte ich im Ziel fast eine halbe Sekunde Vorsprung.
Was ich da noch nicht wusste: Meine Schwester lag auf Medaillenkurs, war aber kurz vorm Ziel ausgeschieden und saß dann unten im Kontrollzelt wie ein Häufchen Elend da und hat geweint - schwierig für mich in diesem Moment.
Ich war total in der Euphorie, und gleichzeitig hat sie mir natürlich total leidgetan. Das waren sehr emotionale Minuten, in viele Richtungen.
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