Maria Höfl-Riesch: Kein Olympia-Boykott - Hackl kritisiert

Trotz der politischen Probleme in Russland, möchte Ski-Star Maria Höfl-Riesch Olympia 2014 in Sotschi nicht boykottieren.Schorsch Hackl dagegen kritisiert das IOC
Gregor Röslmaier |
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Trotz der politischen Probleme in Russland, möchte Ski-Star Maria Höfl-Riesch Olympia 2014 in Sotschi nicht boykottieren. Schorsch Hackl dagegen kritisiert das IOC

München – Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch hält einen Boykott der Olympischen Winterspiele in Sotschi trotz der Probleme vor Ort für einen zu drastischen Schritt. Sie habe einem entsprechenden Aufruf auf ihrer Facebook-Seite eine Absage erteilt, sagte die 28-Jährige dem Sender Sky Sport News HD: "Das ist für uns als Sportler ein schwieriges Thema. Wir können da nicht viel machen und hoffen einfach, dass es von der Organisation alles gut läuft." Sie wolle die Spiele schlicht genießen und sich in Russland sportlich bestmöglich präsentieren, sagte sie weiter.

Gastgeber Sotschi war zuletzt wegen miserbaler Arbeitsbedingungen auf den olympischen Baustellen in die Kritik geraten. Zudem machten Umweltschützer gegen Eingriffe in die Natur mobil. Der Umgang des russischen Gesetzgebers mit Homosexuellen ist überdies ein dauerhaftes Streitthema mit der westlichen Welt.

Rodel-Ikone Georg Hackl dagegen hat sich in die lange Reihe der Kritiker von Olympia-Gastgeber Russland und der dortigen "menschenverachtenden Bedingungen" eingereiht. "Damit, dass sich Putin die Spiele kaufen konnte, hat sich das IOC keinen Gefallen getan", sagte der dreimalige Olympiasieger in Passau im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema "Menschen in Europa".

"Statt freundlichen Volunteers", so Hackl in der Passauer Neuen Presse weiter weiter, "stehen dort Soldaten mit Gummiknüppeln an jeder Ecke, bestimmen die Wege der Athleten, verhindern Fotos an Sportanlagen, als ob es Spionage wäre." Aus eigener Erfahrung berichtete er: "Da steht alle zwanzig Meter wieder einer mit Gummiknüppel und sagt 'no foto'. Dann sagst du: Ja leck mich am Arsch, ich mach jetzt trotzdem ein Foto. Und dann gehen die auf dich los."

Er habe trotzdem die Hoffnung auf freundliche Spiele in Sotschi noch nicht aufgegeben, auch wenn die Arbeitsbedingungen miserabel seien. "Man sieht Arbeiter, die in einem Bus mit vergitterten Fensterstäben hergefahren werden. Daneben stehen zwei Bewacher mit Schnellfeuergewehren. Oder der Bus bleibt an der Ampel stehen und zwanzig Arbeiter rennen raus und füllen ihre Trinkflaschen im Bach auf, wo nur eine braune Brühe runterläuft, weil oben gebaggert wurde", berichtete Hackl.

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