"Maria hat das für die WM getan - Hut ab"

Rosi Mittermaier bewundert Rieschs Mut, trotz Fiebers an den Start gegangen zu sein
ROSI MITTERMAIER: Das ist doch toll hier. Der Schnee ist toll, die Piste ist super. Vor allem für Kinder ist das doch eine schöne Sache, dass sie hier mitten in der Stadt in den Skisport reinschnuppern können.
Maria Riesch ist bei der WM in der Super-Kombination trotz Fiebers an den Start gegangen und Elfte geworden. Hätte Sie das nicht besser sein lassen sollen?
Ich kann mich da nur sehr schwer in die Maria hineinversetzen – ich hab’ weder mit der Maria noch mit den Ärzten sprechen können. Ich glaube, die Maria wollte unbedingt starten. Nicht nur für sich, sondern vor allem für die Zuschauer. Maria hat das für die WM, für Garmisch gemacht. Und für die WM war es wunderbar, dass eine Läuferin wie die Maria da an den Start gegangen ist. Die anderen Mädels sind ja leider auch krank und können nicht fahren. Ich hoffe nur, dass Maria sich jetzt erholt, am Sonntag ist ja schon die Abfahrt.
Meinen Sie, die Zuschauer honorieren unter diesen Umständen einen elften Platz?
Na klar. Man wünscht den Athleten ja nur das Beste. Und die Maria hat alles probiert – Hut ab.
DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier hat Rieschs Konkurrentin Lindsey Vonn attackiert. Vonn ziehe eine Show ab, „verarsche alle”...
Ach, das muss jeder für sich entscheiden. Jede Person hat seinen eigenen Charakter, und wenn das der Lindsey bei der Motivation hilft. Während einer WM kochen die Emotionen ein wenig über und viele Themen werden von außen hereingetragen. Grundsätzlich glaube ich, dass in der Skifamilie ein großer Zusammenhalt herrscht und am Ende das Fair-play siegt. Nach der WM wird sich dieses Thema wieder erledigen.
Wie erleben Sie Ihren Sohn Felix in diesen Tagen?
Er macht sein Training, wirkt entspannt, eigentlich sehr cool. Aber viel gesehen habe ich ihn die letzten Tage nicht.