Mannequin Maria – in Pink zu Gold
„Echt coole Klamotten“: Ski-Star Riesch zeigt mit 20 Medaillenhoffnungen die Olympia-Kleidung, zweifelt aber, ob sie zur Eröffnungsfeier geht
MÜNCHEN Am Ende kam Maria Riesch ins Schwitzen. „Jetzt wird’s langsam heiß“, schnaufte die Slalom-Weltmeisterin, dick eingepackt in ihren neuen Anorak und ihre gefütterte Hose. Das verwunderte nicht, schließlich stand sie da schon zwei Stunden im grellen Scheinwerferlicht, bei der Einkleidung für die Winterspiele von Vancouver.
20 Medaillenhoffnungen waren in die Event-Arena im Olympiapark gekommen, von Maria Riesch bis Martin Schmitt, von Kathrin Hölzl bis Katrin Hitzer. Als Mannequins präsentierten sie am Laufsteg die Kollektion, mit der das deutsche Team in Kanada auftritt. Und zwar mit vielen, vielen bunten Farben. Schwarz-rot-gold in pink-blau-gelb.
„Sehr knallig, das gefällt mir“, sagte Riesch, „echt coole Klamotten.“ In jedem Fall kräftiger als die gewagte bonbonfarbene Orange-Mintgrün-Kombi in Turin. Die trug Riesch nur einmal, im Oktober 2005, bei der Einkleidung im Gasteig. Auch damals sprach sie von ihren Olympia-Träumen, die dann jäh zerplatzten. Im Dezember riss sie sich das Kreuzband und fiel aus.
Für Riesch wäre es also die olympische Premiere, für Willy Bogner dagegen ist es ein alter Hut. Schon zum 17. Mal entwarf der Modemacher das Olympia-Design. „Wir haben noch einen indianischen Adler und das Ahornblatt eingearbeitet“, sagte Bogner, „wie immer eine Verneigung vor dem Gastgeber. Das wird ein Hingucker bei der Eröffnungsfeier, das ist die größte Modenschau der Welt.“
Ob dann Riesch am 12. Februar bei der Zeremonie im BC Place-Stadium aber auch dabei ist, ist fraglich. Von 11. bis 13. Februar ist Abfahrts-Training, im 120 Kilometer entfernten Whistler. „Ich muss erst schauen, wie das logistisch mit An- und Abreise ist, ob es nicht zu viel Stress wird.“ Außerdem stehen die Sportler bei olympischen Eröffnungsfeiern meist bis zu fünf Stunden herum, am Abend eines kanadischen Februartages kann das durchaus schattig werden. Da würde es ihr dann wenigstens nicht zu heiß. Florian Kinast