Machtwechsel im Damen-Tennis - Ivanovic siegt

Paris (dpa) - Als die neue French-Open-Königin Ana Ivanovic aus den Händen von Justine Henin den silbernen Coupe Suzanne-Lenglen entgegennahm, war der Machtwechsel im Damen-Tennis endgültig vollzogen.
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Die Siegerin Ana Ivanovic (r) und Dinara Safina bei der Siegerehrung.
dpa Die Siegerin Ana Ivanovic (r) und Dinara Safina bei der Siegerehrung.

Paris (dpa) - Als die neue French-Open-Königin Ana Ivanovic aus den Händen von Justine Henin den silbernen Coupe Suzanne-Lenglen entgegennahm, war der Machtwechsel im Damen-Tennis endgültig vollzogen.

«Das war ein großer Moment für mich, als mir Justine die Trophäe überreicht hat», meinte die 20 Jahre alte Serbin nach dem ersten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere. «Justine hat mir gesagt, dass ich diesen Erfolg verdient habe. Das bedeutet mir sehr viel.»

Vor etwas mehr als drei Wochen hat sich die viermalige Roland-Garros-Championesse Justine Henin ins Privatleben zurückgezogen. Vor einem Jahr stand die Belgierin selber noch auf dem Court Philippe Chatrier und deklassierte im Endspiel Ana Ivanovic mit 6:1, 6:2. Nun schaute sie sich das Finale von der Ehrenloge aus an und durfte nach Ivanovics 6:4, 6:3-Sieg gegen die Russin Dinara Safina ihrer Thronfolgerin gratulieren. Von Montag an ist die Serbin zum ersten Mal die Nummer eins der Tennis-Welt. «Das ist eine Machtübergabe, ein neues Kapitel im Damen-Tennis», sagte Henin in Paris.

Das «schönste Gesicht des Tennis» («The Times») ist die erste Serbin, die die Spitzenposition in der Weltrangliste erobert hat. Als bei der Siegerehrung die serbische Nationalhymne erklang, bekamen Ivanovics Augen einen feuchten Glanz. Die 20-Jährige schluckte kräftig und hielt die Tränen gerade noch zurück. Gemeinsam mit der Ranglisten-Dritten Jelena Jankovic hat sie die Hierarchien kräftig durcheinandergewirbelt - so wie sich Australian-Open-Champion Novak Djokovic als dritte Kraft neben den French-Open-Finalisten Roger Federer (Schweiz) und Rafael Nadal (Spanien) etabliert hat.

«Ich habe während des Finals an Novaks Sieg in Melbourne gedacht. Ich habe mir gesagt, dass ich es auch schaffen kann, den Titel zu holen», erzählte die 1,83 Meter große Modell-Athletin. Immer wieder wanderte ihr Blick in dem völlig überfüllten Presseraum auf die silberne Henkeltrophäe, die neben ihr auf dem Tisch stand. «Diese Erfolge sind sehr schön für Serbien. Vielleicht können wir damit auch die Kinder in unserem Land fürs Tennis begeistern», sagte Ivanovic.

Die schönste Botschafterin der Tennis-Welt hat es geschafft, durch ihren Sport, aber auch durch ihr fröhliches, offenes und charmantes Auftreten ihrem einst vom Bürgerkrieg gebeutelten Land positive Schlagzeilen zu bescheren. Aufgewachsen in den Wirren des Krieges, zog Ivanovic mit 13 in die Schweiz und arbeitete an ihrer Karriere.

Im vergangenen Jahr gelang ihr der Aufstieg in die Weltspitze. Erstmals stand sie unter den Top Ten und gewann drei Titel auf der WTA-Tour. Bei den Australian Open 2008 bestritt sie ihr zweites Grand-Slam-Endspiel und verlor gegen die Russin Maria Scharapowa. «Es war ihr drittes Grand-Slam-Finale, jetzt war es an der Zeit für sie», meinte die unterlegene Dinara Safina. Dabei soll es nach dem Willen der neuen Weltranglisten-Ersten nicht bleiben. «Im Moment bin ich in Paris und genieße den Augenblick», sagte Ana Ivanovic. «Aber ich hoffe, dass ich auch in Wimbledon den Titel holen kann.»

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