Lust auf draußen - auch bei schlechtem Wetter!

AZ-Serie zum Marathon in München: Wie man beim Laufen im Herbst gesund bleibt - trotz Nässe und Kälte.
Sissi Pärsch |
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AZ: Herr Gottwald, verwöhnt von den Sommertagen, hat uns der Herbst jetzt kalt erwischt. Wieso sollte ich bei dem Wetter überhaupt noch vor die Tür und nicht aufs Laufband im Fitnessstudio?

PETER GOTTWALD: Gerade jetzt heisst es: raus! Das Laufen in der Natur bei Wind und Wetter fördert das Immunsystem. Das Studio mit seinen überheizten, trockenen Räumen und möglicherweise einem erkälteten Laufbandnachbarn lockt da nicht wirklich. Wer sich einmal überwindet, geniesst normalerweise den Lauf auch bei Herbstwetter.

Wie stellen sich die Läufer am Besten auf das nasskalte Wetter ein?

Mit der richtigen Kleidung und der Lust auf draussen! Wenn das Training zackiger ist, sollte man 10-15 Minuten locker eintraben und im Idealfall die Basics aus dem Lauf-ABC einbauen: Hopserlauf, Anfersen, Kniehebelauf und Seitwärtslauf. Dehnen bitte erst nach der Laufrunde und auch erst nachdem man aus den nassen Klamotten geschlüpft ist und geduscht hat.

Bei den wechselnden Bedingungen ist die Wahl der Bekleidung schwierig. Was soll ich anziehen?

In jedem Fall immer nach dem Zwiebelprinzip kleiden, also mehrere dünne Schichten kombinieren. Und immer darauf achten, dass kein Baumwollteil dabei ist. Baumwolle speichert Feuchtigkeit. Sie saugt sich voll, klebt wie ein nasser Lappen am Körper und führt dann natürlich schnell zur Auskühlung des Körpers. Bei der Wahl der Laufhose sollte man übrigens an den Schutz der Gelenke und Achillessehne denken. Eine kurze Hose bei -2°C mag heldenhaft aussehen, ist aber eher unklug!

Und man soll mit einem leichten Frösteln loslaufen?

Absolut, weil der Körper natürlich immer warm läuft, egal, bei welcher Temperatur. Man sollte also etwas weniger anziehen, als man eigentlich möchte. Wer mit einem leichten Frösteln rausgeht, ist in der Regel perfekt präpariert.

Und bei Dauerregen? In der wasserdichten Jacke kommt man oft richtig ins Schwitzen. Was schützt hier am besten?

Beim Laufsport empfiehlt sich nicht unbedingt ein wasserdichtes Modell. Der Schweiss in Form von Wasserdampf kann nicht so gut nach aussen passieren und so wird man von innen nass. Eine Jacke mit guter Atmungsaktivität und Belüftungsschlitzen wäre die bessere Wahl. Sie gibt es mit wasserabweisender Ausrüstung, die man nachimprägnieren kann. Und nie vergessen: Nach dem Lauf schnell raus aus den Klamotten und ab unter die Dusche!

Und welche Schuhe ?

Wer wirklich trockene Füsse haben will, kann wasserdichte Laufschuhe tragen. Doch viel wichtiger ist ein gutes Profil. Im Herbst wird es gern rutschig durch die Nässe oder das Laub.

Was kann man sonst noch tun, um das Immunsystem zu stärken?

Man sollte sich ausgewogen ernähren. Am besten mit regionalen Saisonprodukten. Sie liefern ausreichend Vitamine und Mineralstoffe. Die Substitution von Zink kann helfen, Infekten vorzubeugen.

Muss man denn bei kühleren Temperaturen tatsächlich auch so viel trinken?

Auch wenn man das Gefühl hat, man bräuchte nicht so viel Flüssigkeit wie an warmen Tagen: Das stimmt nicht! Auch im Herbst und Winter gilt es, fleissig zu trinken. Ein gutes Läufergetränk ist immer noch Mineralwasser mit einem hohen Hydrogencarbonat-Gehalt, und ein warmer Tee nach dem Lauf tut natürlich besonders gut. Und wenn ich mir doch eine Erkältung eingefangen habe?

Wann darf ich laufen, wann muss ich ruhen?

Mit einem leichten Schnupfen kann man durchaus locker traben. Wenn man allerdings Kopfschmerzen, Husten, Frösteln oder sogar Fieber spürt, muss man unbedingt pausieren, in der Regel 8-10 Tage. So gönnt man dem Organismus Ruhe und Zeit, sich zu regenerieren.

 

 

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