Löwen-Schwur: Wir schlagen Bayern!

Sie wollen über sich hinauswachsen, das Unmögliche wahr machen, sie hoffen auf "genau diesen einen Tag", sie wollen nach Berlin. Wie sich die 1860-Stars auf den Pokalhit gegen den FC Bayern einstimmen. Gregg Berhalter: »Die werden uns kennenlernen!«
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Gemeinsam sind sie stark: Danny Schwarz, Lars Bender und Michael Hofmann (v.l.)
sampics/Augenklick Gemeinsam sind sie stark: Danny Schwarz, Lars Bender und Michael Hofmann (v.l.)

Sie wollen über sich hinauswachsen, das Unmögliche wahr machen, sie hoffen auf "genau diesen einen Tag", sie wollen nach Berlin. Wie sich die 1860-Stars auf den Pokalhit gegen den FC Bayern einstimmen. Gregg Berhalter: »Die werden uns kennenlernen!«

MÜNCHEN Marco Kurz, der Löwen-Trainer, war am Sonntag beim 1:1 der Bayern im Stadion, seine Spieler saßen daheim vorm Fernseher – um den Pokalgegner zu begutachten.

Torben Hoffmann zum Beispiel. Der Verteidiger wollte in seinem Wohnzimmer alleine sein. Die Familie musste draußen bleiben, Hoffmann schaute Premiere. Was ihm auffiel? „Die Hamburger haben irrsinnig gut verteidigt. Das sollten wir ihnen nachmachen. Das ist ja eine Tugend, die wir gut beherrschen. Angst brauchen wir vor den Bayern keine zu haben.“

"Wir müssen über uns hinauswachsen"

Auch Manager Stefan Reuter verfolgte den Bundesliga-Hit am TV – und dachte schon ans Pokalderby am Mittwoch (20.30 Uhr, ZDF live): „Die Hamburger haben schön dagegen gehalten, dann kriegen auch die Bayern Probleme. Wir kennen die Bayern gut, aber wir müssen über uns hinauswachsen. Warum soll uns nicht eine Überraschung gelingen? Es ist nicht so, dass die Bayern unverwundbar wären.“

Marco Kurz weiß, wie es geht, die Bayern zu schlagen: Es war der 27. November 1999. Erstmals seit 22 Jahren gewannen die Löwen wieder ein Derby – durch ein Tor von Thomas Riedl. Kurz, damals Löwen-Kapitän, sank nach dem Schlusspfiff am Mittelkreis des Olympiastadion auf die Knie, der heute so sachlich rüberkommende Mann weinte hemmungslos. Es war verdammt viel für ihn an diesem Tag: Erst die Geburt seiner Tochter Luisa, dann der fabelhafte 1:0-Triumph über die Roten. Kurz’ emotionalster Moment der Karriere.

Das Unmögliche wahr machen

Achteinhalb Jahre später trifft Kurz wieder auf die Bayern. Als Trainer der Zweitliga-Elf. Und der Ex-Kapitän des TSV 1860 hat Großes vor mit seiner Mannschaft. „Die Bayern haben eine enorme Qualität“, sagte Kurz gestern, „aber wir wollen ins Halbfinale. Und danach auch nach Berlin. Das ist unser Ziel. Wir wollen das Unmögliche wahr machen.“

Die Löwen und ihr Derby-Schwur: „Für unsere Jungs“, weiß Sportdirektor Reuter, „wird das das Spiel des Lebens, das Highlight der Karriere.“

Hoffen auf "genau diesen einen Tag"

Das sieht auch Daniel Bierofka so. „Wir sind klarer Außenseiter, aber wir wollen auf jeden Fall gewinnen“, meinte der Offensiv-Antreiber Daniel Bierofka zur AZ, „in einem Spiel ist alles möglich. Wenn wir zehn Mal gegen Bayern spielen würden, verlieren wir wohl neun Mal, aber vielleicht ist am Mittwoch genau dieser eine Tag, um Geschichte zu schreiben.“ Die Freundschaftsspiele, von denen die Löwen seit 2004 keines mehr verloren haben, sind für Bierofka kein Maßstab.

Seit Tagen ist die Allianz Arena ausverkauft. „Allein mich haben 50 Freunde und Bekannte gefragt, ob ich Karten fürs Derby habe“, erzählt Bierofka, „aber ich habe nur zehn vom Verein bekommen. Die Stadt hat nach so einem Spiel gelechzt.“

Erinnerung an 1967

Einmal gab es diese Paarung im Pokal bereits: Am 6. Mai 1967 schlugen die Bayern 1860 im Halbfinale mit 3:1 (Torschützen für Bayern: Ohlhauser/2, Kupferschmidt, 1860: Bründl). Knapp 41 Jahre später will Abwehr-Chef Gregg Berhalter Revanche: „Das wird mein erstes richtiges Stadtderby. Das wird kein Spaß für die Bayern, sie werden uns nun richtig kennenlernen. Manche Vereine in der Bundesliga machen es den Bayern einfach. Wir werden das sicher nicht tun.“

Oliver Griss

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