Lira: Note 1 nur fürs Jubeln

Die Vorrunde ist vorbei, die K.o.-Runde beginnt. Das Zwischenzeugnis der AZ für die deutschen Spielerinnen offenbart: Die Mannschaft hat eine Entwicklung genommen, nicht alle kommen da mit
Frank Hellmann |
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Jubel nach dem 4:2 gegen Frankreich: Fatmire Bajramaj lässt sich feiern und geht mit den Fans auf Tuchfühlung.
Rauchensteiner Jubel nach dem 4:2 gegen Frankreich: Fatmire Bajramaj lässt sich feiern und geht mit den Fans auf Tuchfühlung.

Es war ein eindrucksvoller Sieg, das 4:2 im Gruppenfinale gegen Frankreich. Die Vorrunde ist nun vorbei, am Samstag spielt das deutsche Team im Viertelfinale gegen Japan. Zeit für ein Zwischenzeugnis für die deutschen Spielerinnen (Zahl = Rückennummer).

1 Nadine Angerer: Die weiße WM-Weste war schon mit dem Freistoß von Christine Sinclair dahin. Gegen Frankreich zweimal machtlos. Sonst sehr aufmerksam. Ihre Zeit kommt noch. Ganz gewiss.

2 Bianca Schmidt: War überrascht, dass sie gegen Frankreich für Bresonik mitspielen durfte. Machte das gut. Hat ja auch bis zu den B-Junioren in der Landesliga Thüringen bei den Jungs mitgemacht.

3 Babett Peter: Macht viel Krafttraining, deshalb hieß sie früher mal „Hulk". Hält sich zuhause einen Mops. Die Linksverteidigerin ist auf dem Platz aber noch bissiger als der.

4 Saskia Bartusiak: Ihre ganze Frankfurter Familie reist von Spiel zu Spiel. Ist als Innenverteidigerin eine Leistungsträgerin, die meist den Durchblick behält. Obwohl sie als Brillenträgerin auf Kontaktlinsen verzichtet.

5 Annike Krahn: Tonangebend. Führt hinten als Abwehrchefin das Wort, sagt morgens, welche T-Shirt-Farbe angesagt ist. Weniger stimmig wirkt ihr Aufbauspiel. Wird vielleicht auch überschätzt.

6 Simone Laudehr: Sehenswert. Läuft viel, kämpft sich rein. Siegtorschützin im Abnutzungskampf gegen Nigeria. Da blieb das Trikot noch unten. Bei einem Finaltreffer auch?

7 Melanie Behringer: Das Kraftpaket wird noch gebraucht. Spätestens im Halbfinale gegen die USA, wenn Athletik gefragt ist. Niemand flankt so scharf wie die Ex-Bayerin.

8 Inka Grings: Mit 32 Jahren gereift. Macht keinen Stunk, sondern kommt rein und trifft zweimal. Hat noch mehr vor.

9 Birgit Prinz: Tragische Figur. Als Kapitänin auf der Bank und als Denkmal demontiert. Wenigstens auf der Frankfurter Zeil steht ihr Ebenbild noch steif und fest. Muss kräftig schlucken, das alles zu verdauen.

10 Linda Bresonik: Mit ihren Anlagen als Außenverteidigerin eigentlich verschenkt. Klagt aber nicht. Nutzt die WM-Bühne als Schaufenster - sucht nämlich einen neuen Verein. Charakterstarke Dame mit Wortwitz.

11 Alexandra Popp: Der Prinzessin fehlt ein Tor. Viel unterwegs, guter Schuss, aber so ein Frauen-Titelkampf ist was anderes als eine U-20-WM vergangenen Sommer. Könnte noch die Heldenrolle bekommen. Steht parat.

12 Ursula Holl: Eine anständige Ersatztorhüterin. Fleißig und gewissenhaft. Lenkt nicht ab, indem sie über ihre Ehe mit Carina fabuliert. Hat das einmal öffentlich gemacht und danach geschwiegen.

13 Celia Okoyino da Mbabi: Drei Spiele, zwei Tore. Die Integrationsbotschafterin ist bei dieser WM schon mittendrin statt nur dabei. Eine fröhliche Belebung.

14 Kim Kulig: Erst 21 Jahre jung, da sind Fehler verziehen. Aber eigentlich soll sie das energetische Herzstück im Mittelfeld sein. Da fehlt noch ein bisschen. Lieb lächeln reicht nicht.

15 Verena Faißt: Backup für Babett Peter. Ohne Einsatz bisher. Jubelt so leidenschaftlich mit, dass es authentisch wirkt. Artig.

16 Martina Müller: War mal der Edeljoker der deutschen Frauen. Nun droht ein Turnier ohne Einsatz. Schade.

17 Ariane Hingst: Oft verletzt. Anders als 2007 keine Stammspielerin, aber als Teamplayer unverzichtbar. Kann defensiv überall aushelfen. Hat mit Birgit Prinz den Schwur entwickelt, der im Kreis gerufen wird. Die einen brüllen: "Hier und jetzt." Die anderen; "Jetzt und hier." Und dann alle: "Gewinnen wir!" Gute Idee.

18 Kerstin Garefrekes: Überzeugte Beamtin mit klugem Kopf. Schlug gegen Kanada und Frankreich jeweils auch mit Köpfchen zum 1:0 zu. Ansonsten lieber im Hintergrund. In Ordnung.

19 Fatmire Bajramaj: Gegen Frankreich durfte Lira, die vor der WM auch dank ihrer Werbeaktivitäten noch Shooting-Star war, erstmals von Beginn an – und zeigte nach Abpfiff, dass sie wenigstens beim Jubeln eine Eins ist. Sie lief auf den Tribünenblock zu – und präsentierte dort inmitten der Zuschauer erstmals ihren Freund. Es ist Enis Alushi (25), der beim SC Paderborn kickt und denselben Berater wie Bajramaj hat. Die ganze Familie feierte auf der Tribüne. Lira sollte daran denken, dass sie auf dem Platz noch besser aussehen kann - als Fußballerin.

20 Lena Goeßling: Die Blondine mit den blauen Augen taugt als Vorzeigefrau. Hat gegen Frankreich gute Anlagen verraten. Für den VfL Wolfsburg wird sie eine Bereicherung. In jeder Hinsicht.

21 Almuth Schulte: Saugt bei dieser WM alles auf, trainiert artig. Ist als dritte Torfrau zum Lernen dabei.
 

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