„Lieber Stall als roter Teppich“

Marie-Jeanette Ferch, Gattin von Schauspieler Heino Ferch, startet bei den Munich Indoors.
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„Ich stamme aus einer pferdeverrückten Familie, schon mein Vater war Vielseitigkeitsreiter“: Marie-Jeanette Ferch bei den Munich Indoors. Foto: Karl-Heinz Frieler
az „Ich stamme aus einer pferdeverrückten Familie, schon mein Vater war Vielseitigkeitsreiter“: Marie-Jeanette Ferch bei den Munich Indoors. Foto: Karl-Heinz Frieler

Marie-Jeanette Ferch, Gattin von Schauspieler Heino Ferch, startet bei den Munich Indoors.

AZ: Frau Ferch, auf welchem Untergrund fühlen Sie sich denn wohler: Sägespäne oder Roter Teppich?

MARIE-JEANETTE FERCH: (lacht) Sägespäne, eindeutig Sägespäne.

Aber an der Seite Ihres Mannes Heino sind Sie ja bei Filmpremieren häufig auf dem anderen Geläuf unterwegs, zuletzt bei der Berliner Premiere von „Max Schmeling – Eine deutsche Legende“. Nur eine lästige Pflicht?

Nein, ganz und gar nicht. Das macht mir durchaus auch Spaß. Ich bin sehr stolz auf meinen Mann, auf seine Arbeit als Schauspieler und das Interesse der Menschen an ihm. Aber ich fühle mich trotzdem im Stall bei den Pferden wohler als auf dem roten Teppich, ich komme nun ’mal aus einer pferdeverrückten Familie, so bin ich aufgewachsen. Schon mein Vater war Vielseitigkeitsreiter.

Am Donnerstag haben Sie hier bei den Munich Indoors auf Nina eine Springprüfung der Medium Tour gewonnen. Warum ist eigentlich Ihr Mann als Besitzer eingetragen?

Weil es sein Pferd ist, er hat es sich ausgesucht und gekauft. Das war ein ganz bewusster Kauf und jetzt gehört es ihm. Ich besitze aber auch einige Pferde.

Am Freitag, beim Large-Springen, lief es nicht ganz so gut für Sie.

Ja, ich bin auf Nina in ein Hindernis hineingeritten und musste die Prüfung abbrechen. Aber es war nicht ihre Schuld, das war ich. Ich bin einfach nicht gut geritten, ich hätte mehr Spannung aufbauen müssen.

Sie verfügen über eine Menge Erfahrung, waren beste deutsche Vielseitigkeitsreiterin bei der WM 1998 in Rom. Warum sind Sie nie bei Olympia gestartet?

Nominiert war ich ja schon einmal. In Sydney im Jahr 2000 wäre ich ja gestartet, aber dann hat sich mein Pferd kurzfristig verletzt. Das schmerzt schon noch ein wenig, muss ich zugeben. Aber Olympia ist abgehakt, meine Pferde sind ja auch schon älteren Jahrgangs. Dem Vielseitigkeitsreiten habe ich auch den Rücken gekehrt, diesen Sport professionell zu betreiben, ist einfach wahnsinnig aufwändig. Ich habe nicht mehr die Zeit, mich von früh morgens um sieben bis spät abends um zehn Uhr um Pferde zu kümmern. Den Stress sehe ich ja zum Beispiel bei Marcus Ehning (aktuell Weltranglisten-Zweiter, d.Red.), mit dem ich sehr gut befreundet bin. Er ist mein sportliches Vorbild, ihm drücke ich auch die Daumen, dass er am Sonntag die Riders Tour gewinnt. Ich selbst reite nur noch zum Spaß und eben um Freunde zu treffen.

Und Ihr Mann begleitet Sie dabei. Während Sie geritten sind, stand er ganz gespannt am Rand und hat zugesehen. Wie wichtig ist seine Unterstützung für Sie?

Sehr wichtig. Es ist für mich schön zu sehen, wie sehr er sich interessiert und dass er gerne an meiner Seite ist. Und unsere gemeinsame Tochter (die bald Zweijährige Ava Vittoria Mercedés, d.Red.) ist auch hier in der Halle. Bei unserem Au-Pair-Mädchen ist sie gerade in besten Händen.

Am schönen Ammersee besitzen Sie mit Ihrem Mann einen gemeinsamen Stall, er ist auch begeisterter Reiter. Wie funktioniert das Zusammenleben in der Pferdefamilie Ferch?

Sehr gut – zumindest wenn mein Mann zuhause und nicht gerade bei einem Dreh ist. Dann reiten wir gemeinsam aus, genießen die Natur und den Blick auf See und Berge.

Und wenn er nicht daheim ist?

Dann bin ich eben alleine bei den Pferden und trainiere sie. Ich reite eigentlich jeden Tag. Außerdem arbeite ich als Unternehmerin auf dem Immobilienmarkt, mir wird also nicht so schnell langweilig.

Der Polosport scheint Ihre gemeinsame Leidenschaft zu sein, sie sind treibende Kräfte im Poloclub Landsberg-Ammersee. Wie kam es dazu?

Heino wurde mal für eine Charity-Veranstaltung in Berlin-Brandenburg angefragt, ob er nicht beim Polo starten wolle. Damals hat er sich das Polo-Fieber eingefangen. Seit einiger Zeit starten wir als Team gemeinsam bei Turnieren, das nächste Mal im Januar beim Schneepolo in Kitzbühel. Mittlerweile hat Heino auch das gleiche Handicap wie ich: Plus-Minus-Null. Er hat als Mann natürlich Vorteile beim Schlagen, ein besseres Ballgefühl als ich.

Aber Sie reiten besser!

(schmunzelt) Dazu sage ich jetzt lieber nichts.

Interview: Joscha Thieringer

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