Kreuzbandriss: So verringern Sie das Risiko

Wer beim Skifahren stürzt, erleidet oft einen Kreuzbandriss. Doch dieses Risiko lässt sich leicht verringern. Experten geben Tipps.
von  az
Ein Hobbysportler stürzt auf der Piste. Mit einigen Tricks können schlimmere Verletzungen vermieden werden.
Ein Hobbysportler stürzt auf der Piste. Mit einigen Tricks können schlimmere Verletzungen vermieden werden. © Patrick Seeger/dpa

München - Die Skisaison ist für viele Hobbysportler die schönste Zeit im Jahr. Doch auf der Piste führen unaufmerksames Verhalten und hohes Tempo oft zu Verletzungen. In vielen Fällen heißt die Diagnose: Kreuzbandriss. Behandlung und Rehabilitation können langwierig sein. Dabei lässt sich das Unfallrisiko verringern.

Die Kreuzbänder sorgen dafür, dass der Mensch sein Knie drehen und beugen kann. Zu einem Riss kommt es, wenn sich der Unterschenkel nach außen dreht, während der Oberschenkel noch in seiner geraden Position bleibt. Durch diese kombinierte Drehbewegung wirkt zu viel Kraft auf die Kreuzbänder ein, sie können reißen. Das vordere Band ist davon häufiger betroffen als das hintere.

Besonders die letzte Fahrt ist gefährlich

Frauen sind besonders anfällig für die Verletzung. „Sie neigen eher zur X-Bein-Stellung als Männer“, erklärt Christoph Eichhorn vom Deutschen Orthopäden- und Unfallchirurgen-Verband. „Um einen Kreuzbandriss zu verhindern, ist Konzentration ein wichtiges Mittel“, erklärt Fritz Haas vom Deutschen Skilehrerverband. Ein Tag auf der Piste ist mitunter lang. „Aufkommende Müdigkeit kann zu fehlender Konzentration führen, die unglückliche Situationen begünstigt“, sagt Haas. Dadurch werden scheinbar harmlose Situationen gefährlich. Er empfiehlt, immer wieder Erholungspausen einzulegen.

Besonders die letzte Fahrt an einem Skitag sei gefährlich. „Skifahrer sind schon in Gedanken beim Après-Ski und dadurch unvorsichtiger“, erläutert Haas. Beim Snowboarden ist dagegen das Aussteigen aus dem Lift besonders riskant. „Bei der Lift-Fahrt gibt es viel Ablenkung – Snowboarder müssen aber gerade dort sehr vorsichtig sein“, erklärt Haas, der auch Unfallchirurg ist. Kalte Gelenke gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren. Deshalb sollten sich Wintersportler kurz vor der Abfahrt noch aufwärmen. „Es reicht schon, die Skier abzuschnallen und hin und her zu laufen“, sagt er.

„Körperliche Fitness ist die beste Prophylaxe“, erklärt Haas. Muskeltraining stellt den Körper auf die Belastungen beim Skifahren ein. Ausdauertraining beugt Ermüdungserscheinungen vor. „Es ist nie zu spät, mit der Vorbereitung anzufangen“.

Tempo drosseln, umsichtiger sein

Bei der Fahrtechnik kommt es auf die Ausrichtung der Beine an. Breitbeiniges Fahren minimiert das Risiko. „Durch die größere Auflagefläche bekommt der Fahrer mehr Stabilität“, erklärt der Experte. Hohe Geschwindigkeit gepaart mit Risikobereitschaft führen grundsätzlich schneller zu Stürzen. „Skifahrer sollten immer nur so schnell und risikofreudig fahren, wie die Umstände es hergeben“, rät Haas. Bei schlechter Sicht oder unsicherer Pistenlage also: Tempo drosseln und umsichtiger sein.

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