Krause läuft zu Sensationsbronze

Es ist die erste Laufmedaille bei einer WM für Deutschland seit 14 Jahren: Gesa Felicitas Krause hat sich in Peking sensationell Bronze über 3000 m Hindernis gesichert.
von  sid
Gesa Felicitas Krause: "Das sind Momente, von denen man träumt, die sich in harten Trainingseinheiten im Kopf abspielen!"
Gesa Felicitas Krause: "Das sind Momente, von denen man träumt, die sich in harten Trainingseinheiten im Kopf abspielen!" © dpa

Peking - Die deutsche Meisterin Gesa Felicitas Krause hat bei der Leichtathletik-WM in Peking überraschend Bronze über 3000 m Hindernis gewonnen.

Die 23-Jährige aus Frankfurt lief in persönlicher Bestzeit von 9:19,25 Minuten hinter der Kenianerin Hyvin Kiyeng Jepkemoi (9:19,11) sowie der Jahres-Weltbesten Habiba Ghribi (Tunesien/9:19,24) ins Ziel.

Es war damit die erste deutsche WM-Medaille über diese Strecke - und für  die deutsche WM-Mannschaft die insgesamt fünfte in Peking.

"Ich bin überglücklich. Das sind Momente, von denen man träumt, die sich in harten Trainingseinheiten im Kopf abspielen", sagte Krause im ZDF.

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Und fügte hinzu: "Diesen Moment hatte ich in den letzten Wochen vor Augen. Ich bin unfassbar glücklich, dass ich es so zeigen konnte."

Die letzte Laufmedaille bei einer WM für Deutschland gab es vor 14 Jahren.

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Krause verpasste bei ihrem beeindruckenden Auftritt den deutschen Rekord von Antje Möldner-Schmidt (9:18,54) aus dem Jahr 2009 nur um 31 Hundertstelsekunden. Die EM-Dritte von 2012 lief von Beginn an ein couragiertes Rennen und zeigte sich immer wieder frech an der Spitze.

Auch von einigen Tempoattacken der Konkurrenz ließ sie sich nicht beeindrucken - auf der Zielgeraden lag Krause sogar kurz in Führung.

"Am letzten Wassergraben habe ich kurz gedacht, dass könnte sogar Gold werden", sagte Krause: "Aber nach dem letzten Hindernis hatten die anderen zu lange Schritte." Und so schoben sich Jepkemoi und Ghribi aber doch noch an der zierlichen Krause vorbei.

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Krause damit holte die erste Laufmedaille im Einzel für den DLV seit 14 Jahren. 2001 in Edmonton hatte Ingo Schulz Silber über 400 m gewonnen. Seit 2013 konzentriert sich Krause als Berufssoldatin ganz auf den Sport und machte in den vergangenen Monaten einen deutlichen Sprung nach vorne - auch weil sie immer wieder in Kenia trainiert.

"Ich habe da optimale Bedingungen", sagte Krause: "Es ist der Reiz zu sehen, wie die Besten trainieren."

Schon im Vorfeld der WM machte Krause einen sehr selbstbewussten Eindruck, meisterte die Qualifikation ganz souverän. Und erfüllte sich mit WM-Bronze einen Traum.

Ihr Weg soll noch lange nicht zu Ende sein. Bei Olympia in Rio wolle sie "dann richtig angreifen", hatte sie schon vor ihrem historischen Lauf gesagt.

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